Von Sacramento nach Reno/Nevada

Heute Nacht habe ich so fest geschlafen, daß ich erst kurz vor 8 Uhr vom Beischlaf Lärm im Nebenzimmer aufgewacht bin. Zähne putzen, Duschen, Frühstücken war bis um 9 Uhr erledigt, so daß ich mich auf den Weg in Richtung Reno/Nevada machen konnte. Ich nehme nicht die kürzeste Strecke dorthin, sondern einen Umweg von ca. 30 Meilen in Kauf, da ich noch ein bisschen was anschauen will.

Erst fahre ich auf dem Freeway East US 50 aus der Stadt Sacramento und irgendwann wird die Straße immer schmaler.

Der Verkehr lässt auch deutlich nach, als es durch viele grüne Wälder geht. Ich mache immer mehr Höhenmeter, im Hintergrund sind die Berge zum Teil noch leicht schneebedeckt und es gibt immer wieder Hinweisschilder wo man Schneeketten aufziehen kann.

Ich denke im Winter hat es eine Menge Schnee und mit deutlich über 2000 Meter über Meereshöhe gilt das schon als Hochgebirge. Als es wieder runter geht mache ich auf 2.210 Metern einen Stop, um das Panorama zu fotografieren. Ganz im Hintergrund kann man den Lake Tahoe und dahinter einen schneebedeckten Gipfel sehen.

Nach etwa 10 Meilen bergab fahren, lande ich an meinem ersten Zwischenziel, dem Südufer des Lake Tahoe, ein großer Süßwassersee in der Sierra Nevada an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada. Der höchste Berg der Sierra Nevada, der 4421 Meter hohe Mount Whitney, ist der höchste Gipfel im kontinentalen Teil der USA ohne Alaska.

Der See ist mit 501 Metern der zweittiefste und in Anbetracht der Höhe des Wasserspiegels auch einer der höchstgelegenen Seen der USA.

Direkt gegenüber von Lakeview Commons steht die 3,35 Meter hohe Bronzeskulptur „Spirit of Competition“, die männliche und weibliche Athleten darstellt, die nach einem Ring greifen. Direkt dahinter gibt es einen öffentlichen Parkplatz, der (zumindest Heute) kostenlos ist.

Ob wohl es gerade mal bei strahlend blauem Himmel 14 Grad Celsius hat (wir sind auf 1.906 Meter Höhe), pumpen die Beiden auf dem Parkplatz ihre Sportgeräte auf und wollen damit anschließend ins Wasser.

Wenn man nach rechts schaut sieht man das Ostufer des etwa 497 km² großen Lake Tahoe.

Auf der linken Seite, mit Blick in Richtung Westufer, befinden sich Stege, von wo aus man sein Wassersportgefährt starten kann.

Etwa 2,5 Kilometer entfernt passiert man das ziemlich unspektakuläre Hinweisschild auf die Nevada Stateline, was quasi bedeutet, das man den Bundesstaat Kalifornien verlässt und nach Nevada kommt. Man merkt dies aber auch so sofort, da plötzlich an der Straße ein Spielcasino nach dem Anderen steht.

Mein nächstes Ziel für Heute ist Carson City, seit 1861 die Hauptstadt des US-Bundesstaates Nevada. Carson City ist eine unabhängige Stadt, gehört somit keinem County an und hat knapp 60.000 Einwohner.  Hier fahre ich am dortigen Nevada State Railroad Museum vorbei.

Dank der Webseite gasbuddy.com habe ich hier die billigste Tankstelle auf der gesamten Strecke von Sacramento nach Reno gefunden. Wie man sehen kann kostet hier die Gallone (entspricht 3.78541 Liter) Regular Benzin (87 Oktan) bei Barzahlung 3,759 US$. In San Francisco und auch Sacramento habe ich keine Tankstelle gesehen, die das unter 5.- US$ hat, also echt günstig hier.

Da ich Bar zahlen will, muß ich erst nach drinnen und Geld hinterlegen, damit ich meine Zapfsäule frei geschaltet bekomme. Bei Kartenzahlung kann man das selbst an der Zapfsäule machen. Ich hoffe ich bekomme so meinen 100.- US$ Schein, den ich in Phnom Penh aus dem Automat gezogen habe, unter. Der Verkäufer schaut sich den Schein kurz an und scheint alles in Ordnung zu sein und er nimmt ihn. Ich drücke an der Säule Regular und mache meinen Tank komplett voll.

Als nicht mehr reingeht stehen 11,97 Gallonen (45,31 Liter) und 45,00 US$ auf der Uhr. Das bedeutet, ich bin 307 Meilen (494 km) seit Übernahme des Wagens gefahren und hatte einen Durchschnittsverbrauch von 9,13 Liter pro 100 km. Der relativ große Wagen schluckt schon eine Menge, obwohl ich sehr gemächlich gefahren bin. Die Kosten pro 100 km betrugen 9,11 US$ oder bei heutigem Kurs 8,05 Euro, was noch annehmbar ist. Bei der Weiterfahrt sehe ich noch das gegenüber der Tankstelle liegenden Nevada State Museum.

Etwa 10 Meilen vor Carson City machte das Auto eine Ansage und schrieb im Display ich könne mal eine Pause machen. Da kommt mir doch Wendy’s genau richtig.

Einer der vielen (aber für der Besseren) Burger Ketten in den USA. Aber auch hier haben die Preise angezogen.

Ich nehme einen Chicken Burger und ein Portion Pommes und liege schon wieder bei etwa 10.- US$.

Nach dem Essen fahre ich in Richtung Reno weiter und mache noch einen kurzen Stop bei einem Walmart, um mich für das Abendessen und das morgige Frühstück einzudecken. Meine Unterkunft in Reno ist das Howard Johnson by Wyndham Reno Downtown.

Das Howard Johnson und das Travelodge sind quasi aneinander gebaut und nutzen den gleichen Parkplatz, auf dem noch ausreichend freie Parkplätze sind.

Auch die Rezeption wird für beide Hotels gemeinsam genutzt. Ich habe mein Hotel vorgestern für 61,46 US$ (für 1 Nacht) online reserviert und dieser Betrag plus 100.- US$ Deposit werden auf meiner Karte geblockt. Hier soll es auch von 6 – 9 Uhr Kaffee und ein kleines Frühstück geben.

Das Zimmer mit 2 Queensize Betten gab es zum selben Preis, wie mit einem Bett. Auf den ersten Blick macht das Zimmer einen guten Eindruck auf mich.

Das Bad hat eine Wanne mit Dusche und einen kleinen Vorraum mit dem Waschbecken. Es ist alles sehr sauber und es gibt die üblichen Dinge wie Kühlschrank, Mikrowelle, Fernseher usw.

Nach dem ersten Einrichten gehe ich nach draußen und laufe im District Downtown ein paar Hundert Meter. Hier ist es ein bisschen kühler als in Sacramento, denn Reno liegt immerhin in 1371 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Bekannt als “The Biggest Little City in the World” ist Reno, mit ca. 260.000 Einwohnern die 78 größte Stadt in den Vereinigten Staaten.

Glücksspiel ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt. Im Vergleich zu Las Vegas ist hier allerdings alles „eine Nummer kleiner“. Ein Etablissement steht neben dem Anderen. Auch hier, wie in Las Vegas, gibt es ein Circus Circus Hotel.

Dieses Spielcasino (Club Cal Neva) ist ziemlich riesig und geht über einen ganzen Straßenblock. Es wurde 1962 eröffnet und war auch ein ehemaliges Hotel. Es ist fast 3.400 m² groß und verfügt über 849 Spielautomaten, 41 Tischspiele, 3 Pokertische sowie ein Wettbüro für Pferderennen und Sportwetten.

Hier habe ich mal einen kurzen Blick in einen Laden gewagt. Es gibt auch hier jede Menge Spielautomaten, es ist aber nicht so viel los. Auf der Straße gibt es auch hier viele obdachlos wirkende Menschen.

Über den Truckee River führt die Virginia Street Brücke von Downtown nach Midtown.

Auf dem City Plaza steht die Skulptur The Space Whale. Das schattige Plätzchen darunter wird von Skateboadern zum Ausruhen benutzt.

Diese Gebäude, welches gegenüber auf der anderen Flußseite steht, trägt den Schriftzug United Staates Post Office.

Das Pioneer Center for the Performing Arts (ursprünglich bekannt als Pioneer Theater Auditorium) wurde 1967 fertiggestellt. Es hat mit 987 Sitzplätze im Erdgeschoss, 513 Sitzplätze auf dem Balkon, insgesamt also 1.500 Sitzplätze.

Dieses Gebäude Washoe County Court House wurde bereits 1910 erbaut und beherbergt das Bezirksgericht des Counties.

In diesem Starbucks Cafe bestelle ich mir einen Eistee, einer anderen Sorte. Der schmeckt zwar deutlich besser, als der Letzte, aber lecker ist er nicht.

Ebenfalls in Downtown befindet sich der Amtrak Bahnhof von Reno, an dem ich auf meinem Rückweg vorbeikomme.

Es ist ein kleiner Bahnhof mit 2 Gleisen, der ebenfalls vom Zug California Zephyr (Chicago – San Francisco) angefahren wird.

Das Ticket Office hat ab 16:45 Uhr schon geschlossen, da die Züge nach San Francisco um 9:24 Uhr und nach Chicago um 15:37 Uhr abgefahren sind.

Hier in Reno gibt es das National Bowling Stadium, eine riesige, 33.700 m2 große, Bowlinganlage mit 4-stöckiger Lobby und 78 Bahnen in Turnierqualität.

Das gibt es schon länger in den USA,  Drive Through Schalter der Bank of America. Hier kann man ohne auszusteigen mit dem Auto seine Bankgeschäfte erledigen.

Eigentlich wollte ich 2 Tage hier in Reno bleiben, habe ich aber jetzt anders entschieden und werde morgen weiterfahren. Am 26. Mai muß ich in Portland/Oregon sein, wo ich bereits seit langem ein Hotelzimmer reserviert habe. Das Anfang Januar reservierte Zimmer habe ich Heute storniert und bei einer anderen Plattform erneut für den gleichen Zeitraum gebucht, Ersparnis dadurch ca. 40.- Euro.

Auf dem kürzesten Weg sind es etwa 600 Meilen von hier nach Portland. Somit habe ich 4 Tage/Nächte Zeit die Strecke hinter mich zu bringen. Einen konkreten Plan, wie ich das anstellen werde, habe ich noch nicht.



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