Ich warte, bis alle in meinem Wagen ausgestiegen sind und steige dann auch aus dem Zug.
Da der Zug recht lange ist und ich ganz hinten saß, ist es ein Stückchen zu laufen, bis man aus den Ausgang kommt. Es gibt hier einen großen Foodcourt, der auch geöffnet ist. Mir kommen eine Menge Soldaten entgegen.
Vom Gleis 1 kommt man direkt in die Bahnhofshalle, am Ticketschalter stehen einige Leute an.
Auf dem Weg nach draußen bzw. rein, läuft man durch eine Sicherheitskontrolle, die weder besetzt noch in Betrieb ist.
Wie an vielen Bahnhöfen Thailands üblich steht vor dem Gebäude eine Lokomotive. Meinen Abholer konnte ich bis jetzt noch nicht entdecken und laufe zunächst ein bisschen hin und her.
Mein Abholer scheint mich wohl vergessen zu haben. Nicht so schlimm, es regnet zwar in Strömen, aber dafür ist es nicht so heiß und angenehm. Außerdem habe ich einen riesen Kohldampf, gestern gab es nicht wirklich viel.Schräg gegenüber des Bahnhofs entdecke ich diesen Laden, der mir zusagt.
Ich bestelle eine Portion Mu Daeng (Rotes Schweinefleisch) mit Reis. Was mich wundert, dass es hier im muslimischen Süden gleich im ersten Laden, den ich betrete, Schweinefleisch gibt. Ich dachte, ich müsste danach länger suchen.
Ich suche mir einen Platz im Innern. Am Nebentisch sitzen 3 gutbeleibte (2 Männer, 1 Frau) Ausländer die Englisch sprechen. Ich denke sie sind aus Australien oder den USA. Morgens um 8 Uhr hat schon jeder von ihnen eine Dose Singha Bier zu ihrem Essen vor sich stehen. Naja, die Geschmäcker sind halt verschieden.
Das war lecker und ich bleibe noch ein bisschen sitzen. Auf der Rechnung stehen für das Essen, 1 Flasche Wasser plus Eiswürfel 70.-THB (1,90€).
Draußen regnet es immer noch sehr stark und als ich den Laden verlasse, haut es mich fast hin, da ich auf Grund des Schlamms, der auf der Straße liegt, ins Rutschen gekommen bis. Zum Glück komme ich mit 2 kleinen Abschürfungen an den Zehen und ohne Sturz davon.
Ich schaue nach meiner Unterkunft und sehe es sind von hier 1,8 Kilometer. Mit dem Regenschirm bewaffnet laufe ich los und kommen zunächst an einem Uhrenturm vorbei.
Es geht immer die Hauptstraße entlang und da ist auch schon das Rathaus der Stadt Hat Yai.
An dieser Straße muss ich rechts abbiegen und dann dürfte es nicht mehr all zu weit sein. Ich laufe in der Soi 2 Mal hin und her, kann die Unterkunft nicht finden. Ich schreibe das 1. Mal eine Nachricht an die Unterkunft, keine Reaktion. Ich frage Leute die vor ihren Häusern stehen, aber Niemand kennt den Laden.
Ich rufe 3 Mal bei der Unterkunft an, Niemand nimmt ab. Ich schreibe ein 2. Mal eine Nachricht. Plötzlich nach etwa 30 Minuten kommt eine Nachricht zurück. Sorry, ist dein Zug schon angekommen? Ich hole dich am Bahnhof ab. Ich bin nicht am Bahnhof, ich bin in der Straße, wo die Unterkunft sein soll. Wo bist du genau? Ich schicke ein Bild von wo ich stehe! Ok, ich kenne die Örtlichkeit, ich hole dich dort ab.
Nach weiteren 20 Minuten kommt mein Abholer, der eine Abholerin ist. Sie sagt, die Unterkunft ist nicht hier, sondern wo anders. Wie wo anderes, wie weit von hier. Etwa 1,7 Kilometer! Gut, fahren wir dort hin. Keine Ahnung was da los ist. Sie ist supernett und höflich, ich frage nicht nach warum die Adresse eine Andere ist. Ich schaue mir erst mal Alles an.
Der Laden heißt “The Greenergy – Standard” und ist kein Hotel, sondern ein Privathaus, in der Thanon Padungpakdee. An der grün-weißen Markisse ist die Eingangstüre, danach jetzt es steile Treppen hoch bis ins 3. OG. Da das Zimmer noch nicht komplett gereinigt ist, stelle ich nur meine Tasche ab und gehe noch einen Kaffee trinken. Die Lage ist sogar besser, als der ursprünglich angenommene Standort. Also will ich mal nicht meckern.
Ein paar Hundert Meter von der Unterkunft entfernt gibt es, ggü. von Amazon (Kaffeekette), einen schönen gemütlichen Laden mit dem Namen “Coffee D”!
Es ist wirklich nett eingerichtet und auch schon weihnachtlich geschmückt. Die Preise sind auch günstig, ein Milchkaffee 45.- THB (1,20€).
Nachdem ich die Nachricht bekommen habe, dass mein Zimmer nun fertig zum Beziehen ist, mache ich mich auf den Rückweg und bekomme schon wieder Hunger.
Hier in der Straße sind eine Menge Läden, in denen es Nudelsuppe gibt. Draußen regnet es immer noch und eine Menge Malaysischer Touristen sind unterwegs. Die Grenze zu Malaysia ist ca. 60 Kilometer entfernt und viele Busse und Privat-Pkw mit Malaysischen Kennzeichen sind in der Stadt.
Die Speisekarte hängt an der Wand über den Tischen, natürlich nur in Thailändischer Sprache und das teuerste Gericht 60.- THB.
Ich bekomme eine Nudelsuppe mit gelben Nudeln und Fleischbällchen. Nicht schlecht, aber nichts Besonderes, fällig werden 60.- THB (1,60€). Getränke brauche ich hier keine, da ich mich bereits bei 7eleven mit ein paar Flaschen Wasser eingedeckt habe.
An diesen Symbolen, welche sich in unmittelbarer Nähe meiner Unterkunft in der gleichen Straße am Fluß befinden, komme ich vorbei. Was immer auch die Kampagne “Share the Road” hier bedeuten soll, denn hier gibt es weder eine Straße noch einen Radweg.
Über den Code, den mir die Vermieterin geschickt hat, kann ich um 12:30 Uhr die Außentüre zum Gebäude öffnen. 3 Stockwerke nach oben und mein Zimmerschlüssel steckt wie vereinbart außen.
Das Zimmer ist nichts Besonderes, aber es gibt alles was ich brauche, wie Kühlschrank und Klimaanlage und es gefällt mir. Vor allem ist alles sehr sauber und gepflegt. Laut Vermieterin bin ich der einzige Gast. Da bin ich mal gespannt, da müsste es mal richtig ruhig sein. Warten wir es ab.
Das Badezimmer ist ganz Thaistyle und einfach.
Aber das reicht mir vollkommen aus und ich nehme erst einmal die lang ersehnte Dusche und ziehe mir frische Kleider an, draußen schüttet es immer noch.
Ich muss der Vermieterin noch ein paar Mal anschreiben, da ich z.B. kein WiFi-Passwort habe und auch nicht weiß, wann und wo es Frühstück (inkludiert) gibt. Dann habe ich sie noch einer günstigen Möglichkeit um am Montag Morgen zum Flughafen Hat Yai zu kommen.
Um 16 Uhr gehe ich nochmal raus und es tröpfelt nur noch leicht, so dass ich ohne Schirm laufen kann. Dabei habe ich ihn natürlich.
Nur wenige Hundert Meter entfernt liegt ein einfaches Einkaufszentrum mit dem Namen “Diana”. Das Durchlaufen geht recht zügig, da es hier nichts Besonderes gibt.
Auf der Karte habe ich gesehen, dass es zum Central Festival Hat Yai nur etwas weniger als 2 Kilometer zu Fuß sind. Central ist eine bekannte Kaufhauskette, mit den meisten Filialen in Bangkok, aber auch über das gesamte Land verstreut gibt es ein paar dieser sog. Shopping Malls.
An der Zufahrt zum Parkhaus, muss jedes Fahrzeug den Kofferraum öffnen, bevor es weiterfahren darf. Auch die Mopeds müssen die Sitzbänke hochklappen. Ich denke mal, dass dies mit der Gefährdungslage und der Angst vor Bombenattentaten hier im Süden zu tun hat. Ich laufe zu Fuß vorbei und bleibe völlig unbehelligt.
Das ist hier eine nette Filiale, an der es nahezu Alles gibt. Sämtliche gängige Marken und auch Restaurants sind hier vertreten. Wie üblich gibt es im obersten Stockwerk ein Kino, der Ausblich nach unten ist phantastisch.
Der Food Court nennt sich hier Food Park und ist eine Aneinanderreihung von Essenständen. Es ist hier nicht besonders groß, dennoch gibt es eine gute Auswahl, die Preise sind normal bis günstig.
In den meisten Food Courts ist es üblich, dass nicht mit Bargeld bezahlt wird. Stattdessen kauft man an einem extra Schalter eine Wertkarte, die man mit billig viel Geld auflädt. Beim Bezahlen gibt man nur die Karte hin und der Preis wird vom Guthaben abgebucht. Wenn man fertig ist, gibt man die Karte am Schalter zurück und bekommt das Restguthaben wieder ausbezahlt.
Immer mehr Food Courts (wie auch dieser hier) gehen dazu über, auch andere Zahlungsmittel (wie z. B. Prompt Pay, True Money, Dolphin usw.) zu akzeptieren. Die Zahlung erfolgt dann über einen QR-Code oder ein Lesegerät bargeldlos direkt am Essensstand. Ausgerechnet der Stand an dem ich finde, was ich Essen will, hat geschlossen.
Schon seit längerem möchte ich mal das Essen bei dieser Kette ausprobieren und bestelle mir hier einen frisch gemachten Mexican Chicken Burger im Set mit einer kleinen Pommes und einem Softdrink. Schmeckt lecker für nicht ganz billige 139.- THB (3,80€).
Als ich wieder nach draußen komme und mich zu Fuß auf den Rückweg mache, brauche ich meinen Schirm wieder, denn der Dauerregen ist wieder deutlich stärker geworden.
Zurück im Zimmer schaue ich noch ein bisschen fern und schlafe dann auch schon bald ein. Die Zugfahrt bzw. die Schlaferei im Zug hat ihre Spuren hinterlassen.
Dennoch muss ich sagen, dass ich während dieser Fahrt zusammen gerechnet die meisten Stunden geschlafen habe, im Vergleich zu allen Nachtfahrten, die ich jemals gemacht habe.
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