Einreise nach Vietnam, Fahrt zum Hotel und erste Erkundungen

Um 13:55 Uhr bin ich in der großen Halle mit den Schaltern für die Einreise. Hier gibt es zwischen 20 und 30 Schalter, die wirklich alle geöffnet sind. Trotzdem ist an jedem Schalter eine riesen Schlange. Wenn ich es richtig sehe, dann gibt es hier keine Trennung zwischen Vietnamesen oder Ausländern bei der Einreise.

Im Jahre 2014 benötigten Deutsche noch zwingend ein Visum zur Einreise nach Vietnam. Es gab die Möglichkeit vorab ein Visum bei der Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam in Berlin oder beim Generalkonsulat der Sozialistischen Republik Vietnam in Frankfurt/Main ein Visum für 75.- Euro (plus Fahrkosten dorthin) zu beantragen.

Alternativ konnte man auch bei Einreise auf dem Luftweg über die Flughäfen Hanoi, Ho Chi Minh City oder Da Nang ein Visa-On-Arrival (also bei Ankunft) beantragen. Hier musste man sich vorab eine kostenpflichtige (bei mir damals 8.- US$) Einladung besorgen und bei Ausstellung des Visums vor Ort bei der Einreise eine Gebühr (waren 45.- US$) entrichten.

Altes Visa-On-Arrival, gültig 16.10.2014 – 16.11.2014, einmalige Einreise

Die Einreisebestimmungen nach Vietnam für Deutsche und auch für Angehörige anderer Nationen haben sich etwas geändert. So konnten seit 1. Juli 2015 Deutsche Staatsbürger (Österreicher und Schweizer nicht) bei einem geplanten Aufenthalt bis max. 15 Tagen (Ein- und Ausreisetag werden mitgezählt) ohne Visum einreisen. Mit dem Ausbruch von Corona hatte Vietnam die Regelung für visumfreies Reisen 2 Jahre lang für Deutsche ausgesetzt. Seit März 2022 gilt nun wieder die alte Regelung (wieder befristet für 3 Jahre) und wie auf dem Bild dargestellt.

Quelle: https://vietnam.travel/things-to-do/information-travellers-novel-coronavirus-vietnam

Um mehr internationale Touristen anzuziehen, hat Vietnam im Juni 2023 Änderungen an seinem Einwanderungsgesetz verabschiedet. So sollen z.B. Deutsche (und Andere) Einreisende, die von der Visumpflicht befreit sind, nun einen verlängerten Aufenthalt von 45 (anstatt für Deutsche 15) Tagen erhalten. Ggf. wird auch die Liste, der von der Visapflicht befreiten Länder, erweitert werden und es soll Änderungen (Aufenthaltsdauer und mehrmalige Einreisen) bei den eVisa geben. Dies alles soll voraussichtlich ab dem 15. August 2023 gelten und wäre eine deutliche Verbesserung gegenüber den aktuellen Regelungen.

Zum Einen gelten die Regeln aktuell noch nicht und zum Anderen will ich eh nur 8 Tage bleiben und stelle mich am entsprechenden Schalter an, um meinen Stempel zu bekommen.

Da ich kostenlos (Teil der Hotelbuchung) von einem Taxi abgeholt werden soll, möchte ich Bescheid geben, wo es gerade hängt. Allerdings funktioniert meine SIM-Karte nicht richtig und ich habe keinen Internetempfang. Irgendwann komme ich ins Flughafen-Wifi und kann eine Nachricht schicken, dass es noch dauert.

Nach genau 30 Minuten Wartezeit bin ich an der Reihe. Ich werde gefragt, wie lange ich bleiben will und ob ich ein Visum habe. Ich habe kein Visum und will 8 (mit Heute 9) Tage bleiben.

Auf der gleichen Paßseite und direkt unter die Einreise- bzw. Ausreisestempel meines Kurzaufenthaltes in Dalat 2020, bekomme ich den heutigen Einreisestempel, mit dem Vermerk, dass ich bis 29.07.2023 bleiben darf. Von der Rolltreppe nach unten sieht man die Gepäckbänder.

Meine Tasche dreht, auch ohne Priority, schon ihre Runden auf dem Gepäckband Nummer 5 und wartet bis ich sie abhole. Das ist der Vorteil, wenn man vorher lange braucht, ist das Gepäck dann meistens da.

Durch den Zoll laufe ich in der grünen Spur, da ich nichts zu verzollen habe. In der Halle werden mir ständig Taxis angeboten. Vor der Türe sehe ich schon meinen Namen auf einem der Schilder.

Hier draußen, vor dem Flughafengebäude, ist echt was geboten, mit den Menschenmassen, die hier bewegt werden. Ich soll noch kurz warten, dann kommt mein Wagen.

Um 14:35 Uhr steige ich auf den Rücksitz des Wagens, welcher als Taxi von außen nicht zu erkennen ist. Nachdem wir das Flughafengelände verlassen haben, geht der Straßenverkehr richtig los. Mopeds ohne Ende und überall Huperei. Der Fahrer kann kein Wort Englisch und hält mir ab und an sein Handy mit Übersetzungsapp hin, um ein paar Worte zu wechseln. Er gibt sich echt Mühe nett und ein bisschen gesprächig zu sein.

Um 15:10 Uhr sind wir dann vor dem zentral gelegenen Nicecy Boutique Hotel, wo ich mich für die nächsten 3 Nächte eingemietet habe. Ich will dem Fahrer etwas Trinkgeld (50.000.- VND) geben. Da ich aber nur als kleinsten Schein einen 100,000er habe, benötige ich die Hilfe eines Hotelangestellten. Er kann Englisch und verklickert dem Fahrer, dass er mir 50.000.- VND zurückgeben muss, was dieser dann auch macht.

An der Rezeption werde ich nett und freundlich empfangen. Pass kopieren, Formular ausfüllen und mit der Kreditkarte (2.318.593.- VND = 87,51 Euro) bezahlen, danach bekomme ich die Keycard für mein Zimmer im 10. Stock ausgehändigt. Frühstück (inklusive) gibt es von 6:30 – 10 Uhr im 11. Stock.

Es bringt Jemand mich bzw. meine Tasche auf das Zimmer und ich belohne ihn dafür mit einem kleinen Trinkgeld. Das Zimmer ist sehr klein und erinnert an einen Japanischen Hasenstall. Die Minibar ist wirklich mini, aber dafür kalt, das reicht mir.

Das Bad ist ebenfalls sehr klein, hat aber ein abgetrennte Duschkabine.

Leider finde ich in der Dusche eine Menge langer schwarzer Haare und auch sonst ist es im Bad nicht wirklich rein. Darüber hinaus ist alles schon sehr abgewohnt und alt. Ich würde sagen, es ist den Preis bis jetzt nicht wert, den ich bezahlt habe.

Da ich nun das Hotel-WLAN benutzen kann, versuche ich direkt nach meiner Ankunft mein SIM-Karten Problem zu lösen. Ich hatte schon vom Flughafen Kontakt mit dem Verkäufer über die Shopee App aufgenommen. Er will, dass ich ihm nochmal alle Daten der Karte schicke, für einen Double Check. Jetzt geht es ja, hab ja Internet. Ein paar Minuten später meldet er sich und schreibt, es sollte Funktionen. Leider hat die SIM-Karte zwar ein Netz, aber Internet funktioniert nicht und ich schreibe wieder. Er meldet sich und schreibt, dass es wohl technische Probleme mit meiner SIM gebe, was jetzt nicht repariert werden könne. Er fragte mich dann, ob mein Handy eSim könne. Ich bejahte und hatte wenige Minuten den QR-Code zum Einrichten zugeschickt bekommen. Das Installieren funktionierte problemlos und auch das Internet funktionierte sofort, gleicher Plan (10 Tage mit jeweils 3GB Datenvolumen pro Tag) wie zuvor auch.

Da ich mich, nachdem es nicht funktionierte, schon im Internet nach einer Ersatzlösung recherchierte, habe ich dort bei MobiMatter eine bessere und günstigere Lösung (15 Tage mit 60GB, aber max. 4GB am Tag) für 8,99 US$ entdeckt, vorausgesetzt man kann die eSim Funktion nutzen.

© MobiMatter App iOS

Die jetzige Lösung ist ok für mich, aber beim nächsten Mal werde ich das andere Angebot wahrnehmen, falls es noch verfügbar ist. Nachdem dieses Problem gelöst war, wollte ich mal die erste Runde im näheren Bereich drehen.

Der Ben Thanh Market (Vietnamesisch: Chợ Bến Thành) ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Hotel und zu Fuß schnell zu erreichen. Insgesamt hat er 10 Eingänge gut verteilt auf alle Seiten, der Haupteingang Nr. 1 ist ein beliebtes Bildmotiv, was man an den vielen fotografierenden und posierenden Menschen sieht.

Ich nehme den Eingang Nr. 10, der rechts neben der Nr. 1 liegt und sehe zunächst nur T-Shirts und Taschen. Das sind wohl die beliebtesten Kaufobjekte in diesem Bereich.

Eine Seitengasse nach links und hier wechselt das Angebot. Es gibt Kosmetika, Gewürze und Kaffee. Das man von jedem Stand angebaggert wird, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.

In einem anderen Bereich gibt es eine Menge an Essensständen, das meiste sieht sehr lecker aus. Wie das Preis-/Leistungsverhältnis hier ist, kann ich momentan noch nicht einschätzen.

Jetzt wird es richtig voll hier und ich verlasse den Markt wieder auf der dem Eingang Nr. 1 gegenüberliegenden Seite.

Auf dem Rückweg zum Hotel laufe ich an diesem, für mich, schönen Cafe vorbei.

Ich bestelle einen Milch-Eiskaffee und bekomme einen Becher Tee dazu serviert. Der Kaffee ist relativ klein und kostet 53.000.- VND (etwas über 2.- Euro). Er ist zuckersüß und schmeckt ok, aber hier verspricht die Optik mehr, als man dann bekommt.

Langsam wird es dunkel und ich will mich noch in einem Supermarkt mit Getränken eindecken. Schräg gegenüber des Cafes sehe ich einen unspektakulären Laden. Als ich die Preise sehe, bin ich positiv überrascht. So kosten z.B.: 1 Flasche Wasser 1,5 Liter 7.500.- VND (0,28 Euro), 1 Flasche Coke Zero 390 ml 6.800.- VND (0,26 Euro), 1 Dose Bier Saigon 330 ml 12.000.- VND (0,45 Euro). Ich kaufe von Jedem 2 und bezahle gerade mal 2.- Euro.

Da ich in der Lounge reichhaltig gespeist habe und es auch im Flugzeug noch ein kleines Essen gab, brauche ich Heute kein ausgiebiges Abendessen mehr. An diesem Stand bin ich vorhin schon einmal vorbei gelaufen, er befindet sich beim meinem Hotel, gerade um die Ecke.

Die ältere Dame bereitet mir ein belegtes Baguette (Banh Mi) nach meinen über Fingerzeig (da ich kein Wort Vietnamesisch kann) erfolgten Anweisungen zu. Sie schmiert, belegt und verfeinert mit einer scharfen Soße alles Mögliche, was mir zum Teil unbekannt ist.

Ich zahle letztendlich 25.000.- VND (ca. 1.- Euro) und nehme mein verpacktes Essen mit ins Hotel, wo ich es später mit einer eiskalten Dose Bier verspeise. Hat sehr gut geschmeckt für mein erstes Banh Mi. Ich beschäftige mich im Anschluss noch sehr lange mit Schreiben und mache um 23:30 Uhr das Licht aus und schlafe auch recht schnell ein.



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