Ein bewölkter Sonntag in Seoul …..

Die Zimmer und die Ausstattung sind schon neu und sehr modern, aber alles ist brutal hellhörig, als ob die Wände aus Pappe seien. Ich bin schon sehr früh total kaputt eingeschlafen, aber wegen der ständigen Geräusche immer wieder aufgewacht. Türen öffnen und schließen, laute kichernde Mädchen bei Fernsehen und lautes Niesen sind nur ein paar Beispiele.

Um 07:00 Uhr Ortszeit bin trotz allem gut erholt aufgewacht, draußen regnet es wie angekündigt sehr stark. Vor etwa 1 Stunde ist das Spiel der Deutschen gegen Dänemark zu Ende gegangen. Ich schaue die nächsten 2 Stunden das Spiel in der Wiederholung und bin mit dem Ergebnis zufrieden.

29.06.2024      2:0   

Das nächste Spiel im Viertelfinale findet am Freitag, 03.07.2024, 18:00 Uhr (MESZ), gegen den Gewinner Spanien gegen Georgien (heute Abend) statt. Nachdem ich im Bad fertig bin, mache ich mich auf den Weg, um mir ein paar Sachen anzuschauen. Bevor ich das Gebäude verlasse, fülle ich noch (wie gestern schon) eine meiner Plastikflaschen mit Trinkwasser.

Der Wasserspender ist echt praktisch und man kann ein paar Euro und Müll über die Tage verteilt sparen. Um zu meinem ersten Ziel für Heute zu kommen, laufe ich ein paar Minuten zu einer Bushaltestelle, die ganz in der Nähe der Kathedrale liegt.

Da der nächste Bus, der in die Nähe meines Zieles fährt, schon kommt, gelingt es mir nicht ein Foto von der Ankunft zu machen. Bei den Bussen in Seoul muss man vorne zum Bezahlen einsteigen. Mit der T-Money Karte chipt man bei Einsteigen und nochmals hinten beim Aussteigen.

In diesem Bus Nr. 9401 hat man Beinfreiheit ohne Ende und es erinnert eher an einen Reisebus. Kein Wunder das ein Preis von 3.000.- ₩ für die kurze Fahrt von 1,3 Kilometern abgezogen werden. Nach dem Aussteigen gelingt es mir noch ein Foto vor der Weiterfahrt zu machen.

Gegenüber der Bushaltestelle befindet sich ein Buddhistischer Tempel, den ich mir ein bisschen Nähe anschaue. Am Eingang steht ein Art Mönch der sehr laut über Lautsprecher zu den Menschen spricht. Gleichzeit videographiert er seinen Auftritt mit einem Handy auf einem Stativ. Keine Ahnung, ob er auch Live streamt oder nur aufzeichnet.

Es kommen viele Menschen, die durch das Tor in Richtung Haupthalle laufen. Ich denke, das da eine Art Gottesdienst stattfindet.

Mein Vorhaben bei Subway etwas zu frühstücken habe ich nicht aufgegeben, allerdings an anderer Stelle, wie der Laden den ich gestern unter der Kathedrale gesehen habe.

Es gibt sehr viele Filialen hier in Seoul und in dieser kann man auch an einem Terminal bestellen.

Es funktioniert zwar in Englischer Sprache, aber ich schaffe es nicht, die entsprechenden Zutaten auszuwählen.

Ich nehme wie meistens einen Italian B.M.T., entsprechend meiner Vorlieben belegt. Als ich zur Mustard Honey Soße noch die scharfe Soße (Hot Chili) wähle, warnen mich die Verkäuferinnen, dass die sehr scharf ist. Kein Problem sage ich, ich esse gerne scharf. Der Preis ist für das halbe Sub mit 6.900.- ₩ quasi identisch, wie der Preis dafür in Deutschland. Ja, billig ist hier in Korea das Essen und Trinken nicht gerade.

Der Sub hat lecker geschmeckt und die Schärfe war für mich locker zu ertragen, da ich mit unserem Thai Essen gut im Training bin. Mein eigentliches Ziel heute Vormittag ist nicht mehr weit entfernt und nachdem ich die Straße überquert habe, komme ich zu einem kleinen Skulpturen Park. Dieses Motiv ragt, nicht nur wegen der Größe, für mich heraus.

Ein paar Hundert Meter weiter komme ich zum Haupteingang (dem Gwanghwamun Gate) des Gyeongbokgung, einem Königspalast des 14. Jahrhunderts.

Es ist weniger voll, als ich erwartet habe. Liegt vielleicht daran, dass Regen vorhergesagt ist, aber toi toi toi, bis jetzt noch keinen Tropfen. An den Eingängen stehen diese Menschen, als Wächter angezogen.

Die Beiden sind deutlich begehrter als Fotomotiv gemeinsam mit Touristen (keine Ahnung, ob kostenlos), als dieser Alleinstehende.

Nach diesem ersten Tor, kommt man auf einen großen Platz und sieht dann ein weiteres Tor, das Heungnyemun Gate. Das erinnert mich ein bisschen an die aufeinanderfolgenden Tore wenn man in Peking vom Platz des Himmlischen Friedens in die Verbotene Stadt läuft.

Ab hier ist aber der Eintritt nur nach kaufen eines Tickets möglich. Diese kann man hier gleich auf der rechten Seite erwerben. Vor den Schaltern haben sich kleinen Schlangen gebildet, aber an den Ticketautomaten gibt es quasi keine Wartezeit.

Die Sprache schnell auf Englisch umgestellt und nach Einschieben der Kreditkarte werden 3.000.- ₩ fällig, was zu einer Abbuchung von genau 2,04 Euro führt.

Normalerweise zahle ich keine horrenden Eintrittspreise für irgendwelche Sehenswürdigkeiten. Aber dies ist eine der Hauptattraktionen Seouls und das ist wirklich nicht teuer. Am Durchgang des Heungnyemun Gates wird man freundlich begrüßt und der kleine Abschnitt des Tickets wird abgerissen.

Nachdem ich das 3. Tor, das Geunjeongmun Gate, passiert habe, sehe ich viele Leute in traditioneller koreanischer Tracht, die Hanbok genannt wird. Sie lassen sich hier vor dem berühmten Palast fotografieren. Ich habe aber auch gelesen, dass man in Tracht keinen Eintritt bezahlen muss.

Das eigentliche Palastgebäude Gyeongbokgung, was übersetzt so viel wie „Strahlende Glückseligkeit“ bedeutet, wurde 1395 errichtet und ist garnicht so groß. Es ist zwar voll hier, aber noch in einem für gut erträglichen Maß.

Um ins Innere fotografieren zu können, muss man etwas Geduld mitbringen, aber es kommt jeder an die Reihe. Ich fand ein Foto von der Seite schöner, als von der zentralen Ansicht.

Das Gelände ist sehr weitläufig und man kann sich hier, wenn es nicht so heiß ist, durchaus mehrere Stunden verweilen.

 

 

 

 

Kartenausschnitt von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Während im unteren Bereich in der Mitte der Karte der eigentliche Palast mit den 3 Toren davor besichtigt werden kann, gibt drum herum sehr viele Grünflächen und auch noch weitere historische Gebäude, die man anschauen kann.

Im Nordwesten befindet sich Taewonjeon, eine kleine Ansammlung von eher unspektakulären Gebäuden. Schön ist die Aussicht auf den teilweise in Wolken gehüllten Berg im Hintergrund.

Für mich ist der schönste Fleck, auch als Fotomotiv, der daneben liegende kleine See mit dem Hyangwonjeong Pavilion und der Chwihyanggyo Brücke.

Der Zugang zur Brücke ist gesperrt, so dass diese nicht betreten werden kann. Auch von der gegenüberliegenden Seite, von der das 1. Foto gemacht wurde, ist es für mich ein schönes Motiv.

Ganz in der Nähe des kleinen Sees befindet sich dieser Ausgang. Auf den Schildern wird darauf hingewiesen, dass nach Verlassen des Geländes keine Rückkehr möglich ist.

Hinter dem Ausgang befindet sich das National Folk Museum von Korea. Es handelt sich hier um ein 1946 gegründetes Nationalmuseum zur Geschichte, Kultur und Lebensweise des koreanischen Volkes.

Diese Statuen der 12 Chinesischen Sternzeichen sind bei den Touristen ein sehr beliebtes Fotomotiv.

Zum Museum gehörend ist auch diese Pagode, die man vom Palast schon von weitem sehen kann.

Von der Pagode kommend in Richtung Süden laufend sind vor dem Seiteneingang zum Palast auf der linken Seite diese kleinen Steinsäulen.

Es fängt ganz leicht für vielleicht 1 Minute leicht zu tröpfeln an, als ich auf dem Weg zur Bushaltestelle bin.

Da kommt der Bus 401, der mich zu meinem nächsten Ziel bringen soll. Für die Fahrt werden mit meiner T-Money Karte 1.500.- ₩ fällig.

Im Bus sind nur wenige Leute und es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden.

An meinem Platz gibt es sogar 2 USB-Steckplätze. Mit einem der Beiden kann ich mein Handy, welches schon wieder eine Menge Akku verbraucht hat, aufladen.

Wir fahren quer durch die Stadt und dann über den breiten Fluss über die Hannam Brücke.

Nach der Brücke biegen wir links ab und dann geht es mehrere Kilometer auf der Straße Dosan-daero in Richtung Osten. Ist das die Taxi Firma, die auf dem Schild genannt wird? Dann gibt es bestimmt viele “Best Taxi Driver”!

Meine Haltestelle, an der ich aussteigen will, heißt Korea World Trade Center und seit ich eingestiegen bin, sind wir über 17 Kilometer gefahren und waren ca. 1 Stunde unterwegs.

Hier im Stadtteil Gangnam gibt es neben einem großen Einkaufszentrum (Starfield Coex Mall) eine goldfarbene Statue zu Ehren des bekannten Gangnam Style.

Es ist Sonntag Mittag und es sind ganz viele Familien mit ihren Kindern unterwegs.

Vor den meisten Restaurants sind Schlangen mit Menschen, die auf einen freien Sitzplatz zum Essen warten.

Ich komme bei einem meiner Lieblings Donut Läden vorbei, von denen es in Seoul auch einige gibt.

Leider taugt der Eiskaffee hier nicht viel, dafür sind es die besten Donuts, von allen Läden die ich kenne.

An diesem Automat, von denen im Einkaufszentrum einige verteilt stehen, kann man sich Akkus zum Aufladen von Handys ausleihen. Man muss sich wohl vorher anmelden und dann kostet die Leihgebühr 800.- ₩ pro 30 Minuten.

Ich werde den Rückweg mit der Metro antreten und da ich bis zu meiner Unterkunft 2 Mal umsteigen muss, ist die Fahrzeit nicht schneller, als mit dem Bus ohne umsteigen. Da in der Station die Automaten für den Ticketkauf bzw. das Aufladen der T-Money Karte gerade frei sind, will ich das mal ausprobieren.

Man kann die Sprache auf Englisch umstellen und dann T-Money Card aufladen auswählen.

Jetzt muss man die Karte in den entsprechenden Schacht legen und liegen lassen, bis der Vorgang abgeschlossen ist.

Oben rechts wir die Höhe des aktuellen Guthabens (11.050.- ₩) angezeigt. Der gewünschte Aufladebetrag ist durch Druck der entsprechenden Taste zu wählen.

Ich habe 10.000.- ₩ gewählt, jetzt ist der Betrag in Bargeld (Scheine oder Münzen) einzuzahlen.

Nach Bezahlung kommt noch einmal eine Zusammenfassung, in der auch das “neue” aktuelle Guthaben (21.050.- ₩) angezeigt wird.

Nachdem ich mit der Linie 1 an der Seoul Station angekommen bin, entscheide ich mich kurzfristig das letzte Stück zu laufen.

Auf der Strecke komme ich an dem bekannten Namdaemun Markt vorbei. Hier gibt es alles Mögliche, wie Essen, Kleidung und vieles mehr. Auf dem weiteren Weg habe ich noch einen ganz guten Blick auf den Seoul Tower und die Seile des Cable Cars.

Nachdem ich mir auch das Spiel der Schweiz (Ergebnis wusste ich vorher nicht) gegen Italien angeschaut habe, gehe ich nochmal kurz raus. Zum Abendessen gehe ich wieder in den gleichen Laden wie gestern Abend. Ich bestelle mir eine Ramen Suppe und Gimbab mit scharfer Soße. Preislich liege ich damit in etwa genauso wie am Vorabend.

Auch Heute bin ich komplett vom Regen verschont geblieben, mal schauen wie es morgen wird.



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