Die letze Nacht war ganz ok für mich. Bin zwar, aus mir nicht bekannten Gründen, mehrfach aufgewacht, habe aber recht ordentlich geschlafen. Um kurz vor 7 bin ich letztendlich aufgestanden und der Blick auf das Thermometer zeigt draußen tatsächlich 12 Grad und der Gang auf den kleinen Balkon in meinem Zimmer bestätigt dies auch.
Wir haben heute schon wieder einen tollen blauen Himmel, aber es ist richtig frisch draußen und da ich gestern keine passende (meine Größe nicht verfügbar, alles zu klein) Jacke mehr gefunden habe, werde ich erst raus gehen, sobald die Sonne etwas kräftiger ist.
Kurz nach 9 Uhr ist es soweit und ich mache mich auf den Weg. In der Sonne ist es schön, im Schatten aber noch richtig frisch. Bei Google Maps habe ich gesehen, dass es ein paar Hundert Meter von meiner Unterkunft entfernt einen Foodcourt geben soll. Auf dem Weg dorthin, komme ich an diesem schönen Gebäude vorbei.
Es ist “Governor´s Mansion”, ein im Jahre 2472 (1929) fertig gestelltes Gebäude mit einer sehr schön angelegten und gepflegten Grünanlage. Das Gebäude im Französischen und Vietnamesischen Kolonialstil war zunächst die Residenz des Gouverneurs von Nong Khai und diente später auch der Residenz des verstorbenen Königs Bhumibol Adulyade (Rama IX) und seiner Ehefrau Königin Sirikit, wenn sie Nong Khai besuchten. Der Foodcourt befindet nur wenige Schritte weiter auf der linken Seite nach einem 7-Eleven Supermarkt.
Es gibt einige Stände mit zum größten Teil frisch zubereiteten Speisen und jede Menge Sitzplätze. Ich schaue mal an diesem Stand, ob ich etwas zu Essen finde.
Es gibt wieder mit Chili, Knoblauch und Thai-Basilikum scharf angebratenes Schweinefleisch (Pad Krapao) mit einem Spiegelei für die mittlerweile fast überall üblichen 60.- THB.
Auch hier musste ich wieder feststellen, dass ein paar Worte Thailändisch zu können kein Schaden sind. Nach dem Essen führte meine einfache Frage bei einigen Marktfrauen nach einer Toilette zu vielfältigem Schmunzeln und “Oh, der Ausländer spricht Thai”! Naja, vielleicht haben sie aber auch nur über meine schlechte Aussprache gelacht.
Der Foodcourt liegt direkt gegenüber des Nong Khai Hospitals.
Bei den vielen Tuk-Tuks wollte ich eine Fahrt zu meinem ersten Ziel heute Morgen klar machen. Es sollte zu der hiesigen Attraktion “Sala Kaeo Ku” gehen, welche zu Fuß knapp 5 Kilometer entfernt ist. Verhandeln mit Tuk-Tuk-Fahrern, Mopedtaxis oder ganz normalen Taxis ist etwas, was ich noch nie gerne gemacht habe. Und schon garnicht, wenn ich die ortsüblichen Preise und Touristenabzocken nicht kenne.
Eines ist klar, hier witterten die Fahrer in mir eine leichte Beute, als nach der Frage des Preises für die Fahrt 300.- THB (ca. 8,40 Euro) als Antwort erfolgte. Als ich lachte und den Kopf schüttelte, kam sofort 200.-. Wie dreist, dachte ich! Ihr seid verrückt sagte ich und lief weiter. Ein Fahrer fuhr mir dann nach und wollte weiter verhandeln. Ich ignorierte ihn total und wechselte auch die Straßenseite, da er richtig penetrant wurde.
Ich wollte eh in einen Laden nicht so weit weg, von dem ich mir versprach eine Jacke für mich zu finden. Auf dem Weg dorthin hielt ein weiteres Tuk-Tuk bei mir an und ich nahm erneut die Verhandlungen auf, er wollte 100.-, ich bot 80.- und wir kamen nicht ins Geschäft.
Ich lief noch ein paar Schritte weiter und in den von mir zuvor erwähnten Laden. Dort gab es einige Jacken, die mir gefielen und beim Anprobieren musste ich feststellen, dass es Jacken gab die mir zu klein, aber auch zu groß (Ja, tatsächlich) waren. Aber meine Größe war leider nicht dabei und ich verließ das Geschäft wieder. Da mein Zug morgen erst Mittags fährt, werde ich es wieder wie Heute Morgen machen und zumindest bis Udon Thani ohne Jacke auskommen. Falls ich dort noch eine brauchen sollte, werde ich in der großen Shopping-Mall Central bestimmt fündig.
Als ich aus dem Laden kam, war auch schon Tuk-Tuk (Kumpel des Fahrers von zuvor) da. Mit ihm wurde ich zügig mit den 80.- THB einig und wird tuckerten los. Als er Gas gab, wurde es noch etwas frischer, den die Außentemperatur war immer noch unter 20 Grad. Nach wenigen Minuten trafen wir bei Sala Kaeo Ku (in Thai: ศาลาแก้วกู่) ein.
Der Fahrer versuchte noch einen neuen Deal mit mir zu machen, in dem er anbot 1 Stunde zu warten und mich dann wieder mit zurück zu nehmen. Da ich das nicht wollte, fragte ich auch nicht nach einem neuen Preis. Nachdem ich mich die letzten Wochen viel zu wenig bewegt habe, will ich täglich genügend Schritte selbst machen. Ich gab ihm also 100.- und bekam 20.- zurück. Bevor er wegfuhr machte ich noch schnell ein Bild von hinten.
Sala Kaeo Ku ist eine Parkanlage mit Betonskulpturen, inspiriert vom Buddhismus und Hinduismus, nahe Nong Khai, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz am Ufer des Mekong in Nordost-Thailand.
Der Park liegt etwa fünf Kilometer östlich der Stadt. Die Parkanlage wurde 1978 von dem Künstler und Mystiker Luang Pu Bunleua Sulilat, Thai: (หลวงปู่บุญเหลือ สุรีรัตน์) und seinen Anhängern erbaut. 1958 erschuf er in Laos seine erste Buddha Parkanlage. Der Stil ist angelehnt.
Die teils über 20 Meter hohen Skulpturen stellen Szenen aus dem Leben des Buddha, sowie zahlreiche Figuren aus der hinduistisch-buddhistischen Götterwelt und Mythologie dar. Zu jeder einzelnen Statue und Darstellung einer Szene, ist am Sockel die Bedeutung in Stein gemeißelt.
Eine der Statue zeigt den meditierenden zukünftigen Buddha, wie er von einer siebenköpfigen Naga beschützt wird. Auch eine riesige Statue des Dämonen Rahu aus der hinduistischen Mythologie ist hier zu sehen sowie eine Gruppe von Skulpturen, die das Rad des Lebens buchstäblich begehbar und erlebbar machen.
Der dreistöckige “Sala Kaeo Ku” Pavillon hat mit seinen großen Kuppeln Ähnlichkeit mit einer Moschee. Luang Pu Bunleua Sulilat war sein Leben lang der Auffassung, dass alle Religionen friedlich miteinander Co-existieren können. In der dritten Etage wird bis heute seine mumifizierte Leiche und zahlreiche Artefakte aufgehoben.
Am Eingang rechts befindet sich das Kassenhäuschen und ohne einen hehl daraus zu machen, gibt es auch hier, wie fast überall in Thailand, unterschiedliche Preise, für Thai 20.- THB (Kinder 10.-) und für Ausländer 40.- THB.
Auch hier kann man wieder sehen, dass sich die Schreibweisen (hier: Baht) öfters mal unterscheiden können. Und während hier der Preisunterschied lediglich doppelt so hoch für Ausländer ist, gibt es viele Örtlichkeiten, an den man das 10-fache oder mehr an Eintrittsgeld als Ausländer bezahlen muss. Beim Wat Pho in Bangkok werden sogar 500.- THB für Ausländer fällig, während Thais komplett frei sind. Während dies meistens offen angezeigt wird, gibt es auch die Masche die Foreigner-Preise in Lateinischen Zahlen, die Thai-Preise aber in Thai Zahlen anzuzeigen, da die meisten Ausländer nicht Thailändisch lesen können.
Fazit: Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er dies mitmachen will oder nicht.
Ich drehe so meine Runde in dem Park und es gibt eine Menge dieser Skulpturen, die zum Teil riesig groß sind, zu fotografieren.
Wie im Text von Wikipedia beschrieben, gibt es auch ein kleines Museum in einem Dreistöckigen Gebäude.
Im Inneren, egal auf welchem der 3 Stockwerke, gibt es für mich nichts Besonderes zu sehen.
Im obersten Stock hat man vom Balkon aus einen recht guten Blick über einen Teil der Anlage.
Ich brauche dann auch keine ganze Stunde, um mir alles soweit anzuschauen und mache mich zu Fuß auf den Rückweg, mein nächstes Ziel für Heute soll der Tempel “Wat Pho Chai” sein. Die 3 Kilometer sind kein großes Problem, auch wenn es mittlerweile wieder 23 Grad hat, was nicht super warm für Thailand zur Mittagszeit ist.
Auf dem Hinweg habe ich schon eine Bang Chak Tankstelle, etwa 1 Kilometer entfernt gesehen. Hier gibt es einen Kaffeeladen der bekannten Marke Inthanin.
Da es wie gesagt wieder etwas wärmer ist, nehme ich auch wieder einen Eiskaffee (Cappuccino), der hier 70.- THB kostet.
Ich habe früher öfters mal bei dieser Kette Eiskaffee getrunken, aber heute seit einer Weile das erste Mal wieder. Ich muss sagen, dass es weiterhin nicht erste Wahl für mich sein wird.
Nach der Pause laufe ich an der Straße entlang weiter, die restlichen beiden Kilometer zum Tempel “Wat Pho Chai”.
Draußen gilt wie überall in den Tempeln Schuhe ausziehen und Barfuss oder Strümpfig ins Innere. Gleich rechts nach dem Eingang steht ein Baum mit goldenen Blättern und Geldscheinen angebracht.
Ich nutze die Chance, dass niemand betet, um ein Foto zu machen.
Rechts und links davon werden die Bildnisse des aktuellen Königs Maha Vajiralongkorn Phra Vajiraklaochaoyuhua (Rama X) und der Königin Suthida.
In Glasvitrinen werden entlang des Ganges einige Dinge zur Schau gestellt, diesen Buddha fand ich besonders schön.
Im Freien kann man auf dem Gelände der Tempelanlage noch diesen Turm mit Glocken finden.
Auf dem Rückweg komme ich an dieser Baustelle vorbei. Nein, die Menschen auf dem Boden sind nicht tot. Es sind Bauarbeiter, die einen ausgiebigen Mittagsschlaf halten.
Auf dem Weg in Richtung Mekong komme ich unmittelbar an der Strandpromenade zu diesem Buddhistischen Tempel dem “Wat Lamduan”.
Schräg gegenüber des Tempels wage ich nochmals einen letzten Blick auf den Mekong in östliche Richtung. Gegenüber von Laos kann man laute Musik wahrnehmen. Rechts im Bild ist eine sehr große Naga-Statue zu sehen.
Nach einem kleinen Gang über den Markt, kehre ich zunächst zu meiner Unterkunft zurück. Um 17:30 Uhr will ich los, um noch etwas zu Essen. Da meine beiden Zimmernachbarn wieder draußen vor ihren Zimmern sitzen, bleibe ich dort hängen.
Nachdem mich der Deutsche gefragt hat, ob ich nun eine Jacke gefunden habe und ich dies verneinen musste, bot er mir eine Jacke von sich an. Er meinte, die Jacke nicht mehr zu brauchen und das er sie mir schenken wolle. Nach einer kurzen Anprobe nahm ich das Geschenk dankend an.
Irgendwie verplapperten wir uns und als ich auf die Uhr schaute, war es bereits kurz vor 20 Uhr. Jetzt aber schnell los und wenige Hundert Meter entfernt finde ich direkt an der Straße diesen Stand.
Da ich Nachmittags noch etwas Süßes hatte, will ich nur eine Kleinigkeit zum Abendessen. Der kleine Stand, der so wie es aussieht von einem Ehepaar mittleren Alters und deren Tochter betrieben wird, hat sogar eine Karte in Englischer Sprache.
Ich bestelle mir gebratene Austern in einem Teig mit Bambussprossen mit einem gemischten Salat. Zu den Austern gibt es eine scharfe Chilisoße, zum Salat ein Dressing.
Nach Bezahlen der Rechnung von insgesamt 110.- THB, unterhalte ich mit den Dreien noch im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft bin ich froh, dass ich die Jacke bekommen habe.
Die Jacke ist nichts Besonderes, einfach nur ein (nicht besonders schöner) Windbreaker mit Kapuze, der auf alle Fälle seinen Dienst erfüllt und ich bin froh, dass ich bei Bedarf darauf zurück greifen kann.
Um 21 Uhr bin ich wieder zurück und kann für Heute 16.500 Schritte auf meiner Uhr feststellen. Nicht schlecht, zumal ich sogar noch ein paar Kilometer gefahren bin. Ich schaue noch einen Film und schlafe so gg. 23 Uhr ein. Morgen kann ich es ruhig angehen, da mein Zug nach Udon Thani erst um 12:55 Uhr losfährt.
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