Von Nakhon Phanom nach Bueng Kan

Gestern Abend war ich mit der Live-Übertragung aus dem Bundestag zur Vertrauensfrage des Bundeskanzlers beschäftigt. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen, noch bevor die Abstimmung zu Ende war.

Heute Morgen war ich dann um 6:30 Uhr wach, ein Blick auf das Thermometer zeigt 12 Grad, richtig frisch. Im Internet schaue ich mir das Ergebnis der Abstimmung an und es ist alles wie geplant gelaufen. Von 717 Abgeordneten votieren lediglich 207 für den Bundeskanzler, die Anderen stimmten gegen ihn bzw. enthielten sich der Stimme. Es Jetzt kann die Wahl wie vorgesehen am 23. Februar stattfinden. Da ich schon länger als 2 Jahre nicht mehr in Deutschland gemeldet bin, habe ich schon vor einiger Zeit, wie vorgesehen, bei der Gemeinde bei der ich zuletzt gemeldet war, einen Eintrag in das dortige Wählerverzeichnis per Mail beantragt. Nachdem der Eingang bestätigt worden war, kam gestern auf eine Anfrage meinerseits, eine neue Nachricht der Gemeindeverwaltung mit diesem Inhalt:


Betr.: Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis und Wahlscheinantrag für im Ausland lebende Deutsche (§ 12 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 des Bundeswahlgesetzes)

Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Die Briefwahlunterlagen sollten spätestens am Wahltag um 18 Uhr bei uns vorliegen. Mit der Versendung der Wahlunterlagen kann frühestens dann begonnen werden, sobald uns die Stimmzettel zur Verfügung stehen. Sobald die Unterlagen vollständig sind, werden wird Ihnen diese per Luftpost zusenden.

Mit Freundlichen Grüßen

Gemeindeverwaltung XXX


Da bin ich mal gespannt ob das, bei den hiesigen Postläufen und Postwegverlusten, etwas wird.

Da ich Heute weiterfahre, will ich noch etwas frühstücken vorher. Ich laufe wieder über die hintere Straße, die zum Hotel führt, um zum gleichen Laden wie gestern Abend zu kommen.

Ich bestelle genau das Gleiche wie gestern Abend. Die Suppe ist so heiß, das ich sie erst einmal 10 Minuten stehen lasse, bis sie etwas abgekühlt ist.

Der Preis war wieder 65.- THB und ich bezahle wieder per Scan des aushängenden QR-Codes. Laut der Zeittafel, die ich am Busbahnhof fotografiert hatte, gibt es mehrere Busse in Richtung Non Khai. Ich möchte allerdings heute nur etwa die halbe Strecke, bis nach Bueng Kan, mitfahren. Ich hoffe, ich bekomme noch ein Plätzchen im Minibus um 10 Uhr.

Nach dem Checkout im Hotel, kurz nach 9 Uhr, bestelle ich ein Taxi über Grab, welches mich zum Busbahnhof bringen soll. Es ist zwar nicht so weit, aber ich will nicht stundenlang verschwitzt im Bus sitzen. Ich bestelle ein Auto, dieses Mal ein Mitsubishi Mirage, die Fahrt soll 56.- THB kosten. Der Wagen steht ganz in meiner Nähe und als sich 5 Minuten nichts tut, schreibe ich den Fahrer an. Als dieser weitere 5 Minuten nicht reagiert, storniere ich die Fahrt. An der Hauptstraße vor dem Hotel stehen mehrere Tuktuks, ein Fahrer hat mir vorhin schon gewunken. Von der Hoteleigetümerin weiß ich, daß es 50.- THB kosten soll. Also mache ich mit einem Fahrer alles klar und fahre mit dem Tuktuk zum Bahnhof.

Hier steht mein Bus der um 10 Uhr nach Nong Khai abfährt. Es ist auch kein kleiner Minibus, sondern ein größeres Teil, sowie die Art mit der ich von Bo Win immer nach Bangkok fahre. Da hat man mehr Platz und das etwas größere Gepäck ist auch kein Problem.

Mein Ticket kaufe ich bei der Frau, die vor dem Bus sitzt. Wie man auf der Fahrkarte sieht, kostet es 190.- THB und ich bin der 8. Fahrgast.

Schon ein paar Minuten vor Abfahrt wird der Bus geöffnet und ich kann meine Tasche vorne verstauen und bekomme auch noch eine Sitzplatz links in der 1-er-Reihe.

Kurz bevor wir losfahren steigen die Beiden der Thailändischen Immigration in unseren Bus ein. Sie verlangen von Jedem, der nicht Thailänder ist, den Reisepass. Der Mann scheint sich auszukennen, denn als ich meinen Pass aus der Hülle hole, sagt er schon: Ah, German! Er schaut nach meinem Aufenthaltsstatus und fragt mich noch aus, wo ich hin will und was ich dort mache. Ich sage Bueng Kan und ich mache dort nichts, bin nur Tourist. Zum Abschluss will er noch wissen, wo ich meinen Wohnsitz in Thailand habe. Ich sage Bo Win und zeige ihm noch den in den Pass gehefteten Abschnitt meines TM30 vom Oktober 2022. Das war übrigens in Thailand, in all den vielen Jahren, meine erste verdachtsunabhängige Kontrolle, die ich über mich ergehen lassen musste. Die Beiden steigen wieder aus und kontrollieren auf dem Gelände des Bahnhofes weiter.

Um 10:05 Uhr geht es mit etwas Verspätung los. Allerdings gurken wir ewig im Ort rum, mit mehreren Halten, um Leute einsteigen und Waren einladen zu lassen. Irgendwann liegen 3 große Säcke im Mittelgang auf dem Boden. Irgendwann sind wir dann wieder auf der 212 und es geht zügig mit 80-90 km/h weiter. Nach 1,5 Stunden Fahrt machen wir einen kurzen Halt am Busbahnhof Ban Phaeng. Ich nutze die Chance für einen schnellen Toilettengang im Gebäude.

Ein paar Minuten nach diesem Halt verlassen wir die Provinz Nakhon Phanom und fahren in die kleine Provinz Bueng Kan ein. Seit der Abfahrt sind wir 105 Kilometer gefahren. Nachdem ich vor Abfahrt mit einer Fahrzeit von 4-5 Stunden gerechnet hatte, kommen wir deutlich früher am Busbahnhof Bueng Kan an.

Es ist 12:49 Uhr und nach 2 Stunden und 44 Minuten Fahrzeit, haben wir 183 Kilometer zurück gelegt.

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Ich gehe in den Bahnhof und schaue mich nach meiner Fahrgelegenheit für morgen um. Ich kann den gleichen Bus wie Heute nehmen, nur eben von Bueng Kan nach Nong Khai und die Abfahrtzeiten sind eben 3 Stunden später als in Nakhon Phanom. Wie die Frau im Schalter mir erklärt, fahren die Busse dann um 9, 11, 13 und 15 Uhr ab.

Ich frage einen Mopedtaxi Fahrer was die Fahrt zum Hotel kostet. Er beharrt auf 60.- THB, was ich auf keinen Fall einsehe, es sind nur 1,5 Kilometer bis zum Hotel. Da er und auch ein weiterer Fahrer keinen Millimeter von seinen Preisvorstellungen abrückt, lasse ich die Beiden stehen und mache mich für den Fußmarsch bereit. Ich weiß, 60.- THB ist nicht viel, aber die nutzen die Lage etwas außerhalb mit ihren Preisen aus und das sehe ich nicht ein. Um 13:10 Uhr bin ich (dank der niedrigen Temperaturen nur leicht verschwitzt) an meinem Hotel für heute Nacht angekommen.

An der Rezeption werden die üblichen Formalitäten erledigt, 500.- THB Deposit bezahlt und dann wird mir erklärt, daß ich erst ab 14 Uhr auf das Zimmer kann. Ich meckere ein bisschen rum und erkläre ihnen, daß dies nur bei den großen Hotelketten (wie auch B2 eine ist) in Thailand so gehandhabt wird. Bei den meisten Hotels sei es gar kein Problem früher aufs Zimmer zu kommen. Zum Teil habe ich Zimmer schon morgens um 9 Uhr beziehen können, vorausgesetzt natürlich das das Zimmer schon Frei ist.

Irgendwie scheinen sie dann doch Erbarmen mit mir gehabt zu haben, denn um 13:25 Uhr bekomme ich die Schlüsselkarte und die Daten für das hauseigene WLAN ausgehändigt.

Das Hotel und auch die Zimmer wirken auf mich relativ Neu und alles sieht noch schön aus. Der Preis für das Zimmer beträgt (inkl. Frühstück) 740.- THB. Wer weiß, wie lange es noch schön aussieht, mit den laminierten Holzmöbeln.

Auch das Bad ist sehr schön und sauber gestaltet. Wenn der Wasserdruck und die -temperatur stimmt, ist alles Bestens. Nur mit Kaltwasser duschen, geht zu dieser Jahreszeit am Morgen nicht, da bekommt man Frostbeulen.

Ich werde Heute Mittag noch einen Eiskaffee trinken gehen. Zu diesem Zweck schaue ich bei Grab, wieviel eine Fahrt miot dem Moped zum 1,5 Kilometer (etwa gleich weit wie der Busbahnhof) entfernten Cafe Amazon kostet. Es gibt noch 2 Andere, aber die sind jeweils auf einem Tankstellengelände. Und ich staune nicht schlecht (hatte es mir aber vorher schon gedacht) als ich sehe, die Fahrt kostet 21.- THB. Der Fahrer muß erst mal seine Transportbox auf der Sitzbank umbauen, bevor er mich auf dem kürzesten Weg zum Krankenhaus Bueng Kan fährt.

Direkt daneben befindet sich die Amazon Filiale zu der ich will. 21.- THB ist für diese Fahrt viel zu billig, weshalb ich ihm, dort angekommen, noch 20.- THB Trinkgeld gebe. Er freut sich sichtlich und bedankt sich mehrmals mit einem Wai. Ich bin nicht geizig, aber es muß angemessen sein. Und so wie 60.- vorhin zu viel war, sind 21.- eindeutig zu wenig. Leben und Leben lassen.

Nach dem Kaffee laufe ich ein bisschen durch den kleinen Ort. So auf den ersten Blick würde ich sagen, gibt es hier nicht so viel zum Anschauen. Um 1 Nacht hier zu bleiben ist es ok für mich, aber länger sehe ich keinen Grund. Direkt vor dem Krankenhaus gibt es mal einen originellen Kreisel, in dessen Mitte ein kleiner Tempel ist.

Auf dem Weg in Richtung Mekong komme ich an der örtlichen Markthalle, an der noch mäßiger Betrieb herrscht, vorbei.

Auf dem weiteren Weg komme ich zum Wat Bupparat Samoson (Thai: วัดบุพพราชสโมสร). Der Tempel befindet direkt an der Uferpromenade, an der Freitags und auch Samstags Nachmittag/Abend (16 – 20:30 Uhr) eine Walking Street stattfindet.

Der größte Teil an der Uferpromenade ist abgesperrt und dahinter ist eine riesen Baustelle, der Mekong und auch Laos ist nur von weitem zu sehen.

Hier an diesem Kreisverkehr sieht man die Bildnisse von 2 Frauen des Königshauses. Links sieht man Ihre Majestät Suthida Vajiralongkorn, die Ehefrau des thailändischen Königs Maha Vajiralongkorn (Rama X) und seit dem 1. Mai 2019 Königin von Thailand. Rechts ist ihre königliche Hoheit Maha Chakri Sirindhorn, Prinzessin des Königreichs Thailand und Schwester des amtierenden thailändischen Königs.

Hier komme ich ganz zufällig am Büro des Police Forensic Science (CSI) der Provinz Bueng Kan vorbei.

Schräg gegenüber sind auf einem Grundstück im Freien ein paar der Mitarbeiter dieses Büros beim Training. Meine Frage, ob ich ein Foto der Gruppe machen darf, wird positiv beschieden. Die Männer (ja, Frauen waren keine dabei) waren sehr nett und nachdem ich mich vorgestellt hatte und Interesse an ihrer Arbeit zeigte, haben wir uns eine Weile unterhalten. Einer der Männer konnte sogar ein paar Brocken Deutsch, was daran lag, daß er einen persönlichen Bezug nach Österreich hat.

Nachdem ich mich verabschiedet habe, bin ich noch in einen 7Eleven Laden gelaufen und habe ein paar Kleinigkeiten für Morgen und Wasser gekauft. Vom Hotel aus habe ich mir ein Essen per Grab bestellt und liefern lassen. Nach einer ausgiebigen Dusche schaue ich noch ein bisschen fern und gehe dann schlafen.



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