Kambodscha – Phnom Penh und Siem Reap in 2012

Januar 2012 – Planung

Nachdem ich bereits fast 90 Tage in Thailand (Gesamtaufenthaltszeit 183 Tage) war und eine Ausreise fällig war, entschloss ich mich zu einem Trip nach Kambodscha.
Ein normaler Borderrun (gleicher Tag Hin und Zurück) kam für mich nicht in Frage, da ich sonst vor Rückkehr nach Deutschland wegen 3 Tagen einen erneuten Visarun hätte machen müssen.
Aus genanntem Grund sollte es 1 Woche Kambodscha sein, die gesamte Strecke wollte ich mit dem Bus oder Ähnlichen zurücklegen. Der Weg sollte auch ein bisschen das Ziel sein.

Als Plan hatte ich mir ausgedacht:

  1. Busfahrt von Pattaya – Koh Kong (Kambodscha) mit 1 Übernachtung
  2. Busfahrt von Koh Kong – Phnom Penh 2 Übernachtungen
  3. Besichtigung S21 und Killing Fields in Pnom Penh
  4. Busfahrt von Phnom Penh – Siem Reap 4 Übernachtungen
  5. Besuch der Tempelanlagen um Angkor Wat
  6. Rückfahrt mit dem Bus nach Thailand

Tag 1, 28.01.2012, Pattaya nach Koh Kong

Am Morgen fuhr ich mit dem Mopedtaxi zur Bushaltestelle an der Sukhumvit, ca. 50 Meter südlich der Central Road.

Um 07.15 Uhr konnte ich nach kurzer Wartezeit einen Bus, der ohne Umsteigen bis Trat fuhr, erwischen. Bekommt man diesen Bus nicht mehr, muss man eben bis Rayong oder Chantaburi fahren und dort umsteigen.

Der Fahrpreis bis Trat (ca. 260 km) betrug 165.- THB. Die ersten Kilometer musste ich Stehen, doch der Bus leerte sich dann etwas. Es waren auch ein paar Farang im Bus, einen sollte ich später wieder an der Grenze zu Kambodscha treffen. Die Fahrt ging zunächst von Pattaya über Sattahip nach Rayong.

Der Bus fuhr dann weiter über Klaeng nach Chantaburi, mittlerweile war es schon 11.15 Uhr und es war noch ein Stück bis Trat.

Endlich gg. 12:30 Uhr war es soweit und der Bus traf am Busterminal Trat ein.

Das Terminal liegt nicht ganz zentral in Trat. War aber kein Problem, denn ich wollte ja von hier weiter Richtung Kambodschanische Grenze. Den Minibus Nr. 13 nach Hat Lek, der mich dorthin bringen sollte, konnte ich auch gleich finden.

Dieser hatte sich auch bald gefüllt (Backpacker, Thais) und für 120.- THB ging es um 12:45 Uhr los die fast 90 km zur Grenze nach Hat Lek (Thailändischer Grenzort). Wie man es von den hiesigen Minibusen gewöhnt ist, fuhr der Fahrer recht flott und ich traf gg. 14:00 Uhr an der Grenze ein.

Als Erstes zur Thai Immigration und mit Pass und Ausreisekarte den Ausreisestempel geholt.

Nach der Ausreise ein paar Meter weiter durchs Niemandsland mit Blick Richtung Thailand …..

….. weiter mit Blick Richtung Kambodscha …..

….. und direkt zur Kambodschanischen Immigration Cham Yeam.

Da man als Deutscher (Thais nicht mehr) zur Einreise nach Kambodscha ein Visum benötigt, hatte ich mich vorher im Internet etwas schlau gemacht.

Es kursieren da die wildesten Geschichten über Abzocke der Kambodschanischen Grenzer.
Normalerweise sollte man an die Grenze gehen und mit eine Passfoto und 20.- US$ (als offizielle Währung wird der US$ und der Kambodschanische Riel akzeptiert) sein Visum bekommen.
Leider soll dies nicht so einfach funktionieren. Die Grenzer akzeptieren zum Teil nicht die US$ und wollen, wenn es gut läuft 1000.- THB und mehr, was einen Gegenwert von mindestens 30.- US$ darstellt.

Ich wollte mich darauf nicht einlassen und hatte bereits von zuhause das Visum auf der offiziellen Seite des Staates Kambodscha beantragt. Das Visum kostet 25.- US$ (davon 5 US$ Bearbeitungsgebühr). Man benötigt ein Foto als Datei und lädt dieses hoch. Die Bezahlung erfolgt mit Kreditkarte und es dauert bis zu 3 Tagen, dann bekommt man per Mail eine PDF-Datei geschickt, die man 2 Mal ausdrucken und mitnehmen muss.

Bei Beantragung eines eVisas kann man allerdings nicht alles Grenzübergang zur Einreise nach Kambodscha benutzen. Die Wichtigsten sind aber abgedeckt und an meinem Übergang wurde es akzeptiert.

Es war auch eine gute Entscheidung dies so zu machen. Ich hatte keine Probleme und die Formalitäten waren für mich nach ca. 5 Minuten Wartezeit erledigt und ich hatte meinen Einreisestempel.

Diesen besagten Farang, den ich im Bus von Pattaya erwähnt hatte, traf ich nun wieder. Er sagte mir, er habe 1200.- THB bezahlen müssen und darüber hinaus habe man ihm noch 100.- THB für ein sog. Gesundheitszeugnis abnehmen wollen. Dies hat er aber abgelehnt.

Nach kurzer Zeit konnte ich Jemanden finden, der mich für 100.- THB mit dem Moped die knappen 10 km nach Koh Kong fährt, wo ich bereits per Mail ein Hotelzimmer (The Dugout Hotel) für eine Nacht reserviert hatte. Gg. 15.00 Uhr traf ich dort ein, eine Weiterfahrt mit dem Bus nach Phnom Penh (was ich auch nicht wollte) war an diesem Tag nicht mehr möglich. Wer dies will, kommt ohne Probleme noch mit einem Taxi nach Phnom Penh. Ich denke mal der Preis dürfte so bei 50 – 60 US$ liegen.

Das Zimmer kostete für 1 Nacht (ohne Frühstück) 16.- US$ und hatte die übliche Ausstattung wie A/C, Warmes Wasser, TV, Kühlschrank und sogar einen kleinen Swimmingpool.

Es gibt sicherlich günstigere und auch bessere Zimmer in Koh Kong. Für mich war die Lage entscheidend. Dieses Hotel liegt sehr zentral und nur wenige Meter neben der Abfahrtsstelle meines Busses nach Phnom Penh. Es gibt wohl einige Busgesellschaften, die die Strecke fahren, ich hatte mich für die Fa. Phnom Penh Sorya Transport entschieden.
Ein Angestellter des Hotels hatte mir schnell ein Ticket nach Phnom Penh für den nächsten Morgen zum Preis von 6.- US$ besorgt.

Ich machte mich auf den Weg, um mir eine Kambodschanische Simcard zu besorgen, damit ich ab und zu mit meinem Smartphone ins Internet gehen konnte. Ich wurde auch gleich gegenüber meines Hotels fündig und kaufte eine Karte von Beeline. Die Karte kostete 5.- US$, wovon 1.- US$ als Guthaben verbleibt. Nachdem ich mir noch eine Aufladekarte für weitere 5.- US$ gekauft hatte, konnte ich nach Aktivierung der Sim, ein Internetpaket (1GB für 30 Tage) zum Spotpreis von 4.- US$ dazu buchen.

In Koh Kong gibt es übrigens an jeder Ecke einen Telefonladen, also kein Problem eine Simcard zu bekommen. Ausweis oder ähnliches wird nicht benötigt.

Zu der Währung ist noch zu sagen, dass die Preise meistens in US$ und/oder in Riel angeschrieben sind. 1 US$ wird meistens mit 4.000.- Riel angesetzt. Das bedeutet die Preise werden in US$ bezahlt und bei Beträgen die kleiner als 1 US$ sind bezahlt man in Riel oder bekommt diese als Wechselgeld. In Phnom Penh kam auch vor, dass ich größere Beträge in Riel als Wechselgeld erhielt.

Ein paar Eindrücke des kleinen Ortes Koh Kong, der hauptsächlich zur Durch- oder Weiterreise nach Phnom Penh oder an die Kambodschanische Küste genutzt wird.

Am nächsten Morgen sollte es dann früh los gehen.


Tag 2, 29.01.2012, Koh Kong nach Phnom Penh

Kurz vor 7 Uhr Morgens war ich an der Bushaltestelle neben meinem Hotel.

Mit diesem Bus sollte es die knapp 300 km nach Phnom Penh gehen. Für die Strecke war eine Fahrzeit von etwa 6 Stunden einkalkuliert.

Nach einem kleinen Stop beim „Busterminal“ von Koh Kong ging es kurz nach 7.30 Uhr richtig los.

Es herrschte wenig Verkehr und die Landschaft war sehr idyllisch.

Gegen 10.15 Uhr gab es eine etwa 20-minütige Pause in der Nähe von Sre Ambel.

Die Einen nutzen die Gelegenheit etwas zu sich zu nehmen

Die Anderen nutzen die Chance sich etwas zu entledigen.

Auf dem Highway ging es recht zügig weiter und ich würde die Minibusfahrer Thailands im Vergleich zu den Busfahrern in Kambodscha als Waisenknaben bezeichnen.

Um 13.30 Uhr traf der Bus mitten in Phnom Penh beim Sorya Busterminal ein.

Direkt am Terminal lungerten die Moped- und die Tuk-Tuk-Fahrer schon herum und buhlten um Kunden.

Für 1,50 US$ lies ich mich direkt zum King Guesthouse fahren.

Hier hatte ich vorher bei booking.com 2 Nächte gebucht. Nicht empfehlenswert und das einzig gute an diesem Guesthouse war der Preis (12 US$ pro Nacht inkl. Frühstück) und die gute Lage.

Mir ist natürlich klar, das man eigentlich für 12 US$ pro Nacht nicht viel verlangen kann. Die Tatsachen, dass das Zimmer, die Größe eines Hasenstalles hatte, es kein Warmwasser gab (obwohl versprochen) und es sonst dreckig und schimmlig war, waren für mich (nur 12 US$) noch hinnehmbar. Doch das ich beim Buchen einer Tour (mehr später) für den nächsten Tag „Missverständnisse“ gab, dass fand ich dann nicht mehr so gut.

Nach einer Dusche machte ich mich zu Fuß auf den Weg und kam an ein paar netten Örtlichkeiten vorbei.

Der Zentralmarkt oder auch Phsar Thmei (Khmer „Neuer Markt“) wurde von 1935 – 1937 im Art Déco Stil erbaut. Entworfen von 2 französischen Architekten bildet der Markt das ungefähre geografische Zentrum der Stadt und ist als Orientierungspunkt bestens geeignet.

Das Sorya Shopping Center ist das größte moderne Einkaufszentrum in Phnom Penh. Das Gebäude hat eine Fläche von 40.000 qm, auf 8 Stockwerke verteilt. Es ist vom Angebot (Fastfoodketten, Kino usw.) vergleichbar mit Malls in Thailand.

Es gab auch einen Foodcourt für ein spätes Mittagessen, der auf 2 Stockwerke verteilt ist.

Auf dem Rückweg beim Wat Ounalom Monastery ein originelles Friseurgeschäft.

Der Rückweg zum Guesthouse führte mich dann über die Promenade am Sisowath Quay

Für den nächsten Tag hatte ich mir eine kleine Tour durch Phnom Penh vorgenommen. Vor allem wollte ich mir das S21-Museum und die Killing Fields (etwas außerhalb) anschauen.
Zu diesem Zweck mietete ich mir für den Folgetag in meinem Guesthouse ein Tuk-Tuk mit Fahrer. Dieser sollte nur für mich zur Verfügung stehen und kostete 15 US$.
Ich wusste, dass man das, wenn man etwas sucht auch billiger (ca. 10-12 US$) bekommen kann, hatte aber keine Lust zu handeln. Die Abfahrt sollte am nächsten Morgen um 08.30 Uhr sein.


Tag 3, 30.01.2012, Sightseeing in Phnom Penh

Besichtigung S21

Nach dem Aufstehen musste ich leider feststellen, dass es wie aus Kübeln schüttete. Ausgerechnet heute, wo eine Tour angesagt war.

Nach dem Frühstück ging es auch schon los. Der Fahrer hat das Tuk-Tuk schon einigermaßen Regenfest gemacht.

Gleichzeitig wurde mir noch ein Plastik-Regenschutz gegeben, der mich während der Fahrt besser schützen sollte. Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, das in „meinem“ Tuk-Tuk bereits ein junger Chinese, der wie ich später feststellte fast kein Englisch sprach, Platz genommen hatte.
Jeglicher Protest nützte nichts, da alles ein Missverständnis war und ich nicht ein Tuk-Tuk für mich alleine gebucht. Ich ergab mich dann meinem Schicksal, habe aber für die Zukunft hieraus gelernt.

Gg. 09.00 Uhr trafen wir an der 1. Station der Besichtigungstour ein.

Das Tuol-Sleng-Genozid-Museum, auch einfach nur S-21 genannt, liegt mitten in Phnom Penh, in der 103. Strasse. Bei den Gebäuden handelt sich um ein ehemaliges Gymnasium, welches durch die Roten Khmer als Gefängnis mit systematischer Folterung der Insassen genutzt wurde. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14.000 und 20.000 Menschen aus allen Teilen Kambodschas dort inhaftiert.

Ausführliche Infos bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tuol-Sleng-Genozid-Museum

Nun befindet sich hier ein Museum zur Erinnerung an die dort begangenen Verbrechen.
Der Eintrittspreis betrug 2.- US$, eine Führung ist gegen Aufpreis möglich, wurde von mir aber nicht genutzt.

Ich habe es vermieden die richtig bedrückenden und schlimmen Bilder hier nicht zur Schau zu stellen.

Dieser Gedenkstein steht im Freien.

Ein Blick auf das Gebäude.

Über diesen Gang können einzelne Räume betreten werden.

In einer Zelle wird Folterwerkzeug dargestellt.

Eine Fototafel mit Opfern der schrecklichen Taten.

Vor dem Gebäude ist ein Galgen aufgebaut.

Nachdem es immer noch regnete und ich mir alles angeschaut hatte, begab ich mich zu meinem Tuk-Tuk-Fahrer und wir warteten auf meinen Mitfahrer. Und wir warteten…..!
Es dauerte eine kleine Ewigkeit und er traf ein, so dass wir uns auf den Weg zur nächsten Station machen konnten.


Tag 3, 30.01.2012, Sightseeing in Phnom Penh

Killing Fields

Das nächste Ziel Choeung Ek liegt etwa 17 km südlich des Zentrums von Phnom Penh und wir konnten mal richtig Bekanntschaft mit dem Verkehr (weniger Autos als in Thailand, aber deutlich mehr Mopeds) machen.

Die Fahrt sollte ca. 45 Minuten dauern. Mein Chinesischer Beisitzer, hatte sich nach wenigen Minuten zum Beischläfer entwickelt. Ich denke er war die ganze Nacht zuvor unterwegs so fertig wie er war. Er schnarchte sehr laut und sein Kopf wackelte bei jedem Schlagloch massiv hin und her. Er hat von der kompletten Fahrt absolut nichts mitbekommen. Auch nicht, dass es zwischenzeitlich aufgehört hatte zu regnen und die Sonne brannte. – Schade, dass ich keine Bilder gemacht habe.

Kurz nach 11.00 Uhr trafen wir an der Gedenkstätte Choeung Ek (auch Killing Fields genannt) ein. Es handelte sich bei dem Gelände um einen ehemaligen Obstgarten und chinesischen Friedhof. Hier haben die Roten Khmer zw. 1975 und 1979 ca. 17.000 Menschen exekutiert. Es wurden viele Massengräber, davon viele frühere Insassen des Tuol-Sleng-Gefängnisses (S-21).

Ausführliche Infos bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Choeung_Ek

Für die, die an der Geschichte noch mehr interessiert sind, empfiehlt sich der Film „Killing Fields – Schreiendes Land“. Es gibt auch eine deutsche Synchronisation.

Nach Bezahlen von 5.- US$ kann man alleine auf Besichtigungstour gehen. Nachdem man mitgeteilt hat welche Sprache man versteht (Deutsch auch möglich), bekommt man einen Kopfhörer und einen Audioguide (Gerät wie Walkman).

Alle markanten Punkte der Gedenkstätte sind mit Nummer markiert. Bei Drücken der entsprechenden Nummer am Audioguide gibt es eine entsprechend ausführliche Erklärung, die zum Teil und falls gewünscht mit Originaltönen hinterlegt ist.

Der Höhepunkt und im Zentrum der Gedenkstätte ist die Buddhistische Stupa.

Die Stupa besitzt Acrylglaswände und ist mit mehr als 5.000 menschlichen Totenschädeln gefüllt. Einige der unteren Etagen sind tagsüber geöffnet, so dass die Totenschädel, wovon viele zerschmettert wurden, direkt betrachtet werden können.

Auf dem Gelände finden sich auch einige Massengräber.

Die wurden zwar versucht zu leeren, doch werden bei sehr starkem Regen ab und zu immer wieder mal Knochen oder Kleiderfetzen an die Oberfläche gespült. Diese werden hier aufbewahrt.

Ein Beispiel für unbeschreibliche Grausamkeit von Menschen ist dieser Baum.
Es wird erzählt, dass dieser Baum dafür genutzt wurde Säuglinge solange gegen den Baum zu schlagen, bis sie tot waren.

Auf dem Gelände befindet sich auch ein kleines Museum.

Hier werden zahlreiche Bilder, Werkzeuge usw. der Schreckensherrschaft gezeigt.

Alles in Allem ist der Besuch einer solchen Örtlichkeit nicht Jedermanns Sache. Ich fand es, trotz der bedrückenden Stimmung, sehr interessant. Folgt man der Audiotour akribisch, kann man sich locker 2 Stunden auf dem Gelände verweilen.

Ich habe einige Punkte überflogen und war nach etwa 70 Minuten bei meinem Tuk-Tuk-Fahrer, der sich mit ein paar Leidensgenossen zum Mittagessen in einem nahe liegenden Restaurant getroffen hatte. Ich gesellte mich zu Ihnen und aß erst mal etwas. Danach warteten wir wieder auf meinen Mitfahrer. Und er ließ sich wieder Zeit. Aber kein Problem, ich war ja mit Essen beschäftigt.


Tag 3, 30.01.2012, Sightseeing in Phnom Penh

Der Rest des Tages

Er hatte sich natürlich wieder viel Zeit gelassen und wir starteten zur Rückfahrt ins Zentrum.
Mein Mitfahrer hatte von der Rückfahrt so viel mitbekommen, wie von der Hinfahrt. Rein gar nichts. Zeitweise musste ich laut herauslachen, wie sein Kopf während des schlafens hin und her baumelte. In Kambodscha gibt es einfach zu viele Schlaglöcher.

Zurück in der Stadt machten wir einen kurzen Halt auf dem Russenmarkt (Phsar Toul Tom Poung). Er liegt im Süden der Stadt zwischen der 155. und 163. Straße – Hier gibt es angeblich wirklich alles. Was immer das bedeutet, mich hat der Markt nicht beeindruckt.

Dort angekommen war mein Mitfahrer gerade aufgewacht und wollte hier gar nicht anhalten, sondern direkt weiter zur nächsten Station. Als ich ihm klarmachte, dass ich 30 Minuten für ausreichend finde, bot er mir 5 Minuten in gebrochenem Englisch an, dann wollte er weiter. Ein Hinweis auf die Tatsache, da ich bereits 2 Mal 1 Stunde auf ihn gewartet hatte, beendete jegliche Diskussion und überzeugte ihn.

Auf dem weiteren Weg kamen wir am Freiheitsdenkmal vorbei. Es liegt an der Kreuzung von Norodom und Sihanouk Boulevard und wurde 1958 errichtet, um Kambodschas Unabhängigkeit zu feiern.

Die nächste Station führte uns zum Königspalast. Dieser liegt zwischen den Straßen 240 und 184. Er dient seit 1939 wieder als Residenz des Königs von Kambodscha und ein Teil des Geländes ist für Besucher offen. Ich denke der Palast ist sehenswert, aber mich hat die Schlange an der Eingangskasse abgeschreckt, weshalb ich es vorzog nur Bilder von draußen und der Umgebung zu machen. Der Eintrittspreis ist darüber hinaus nicht billig. Es werden etwas mehr als 6.- US$ (plus 2.- US$ extra für Fotografieren) verlangt.

Neben dem Königspalast befindet sich die Old National Assembly.

Ebenfalls neben dem Königspalast diese kleine Stupa.

Als letzte Station des heutigen Tages fuhr uns das Tuk-Tuk zum Wat Phnom, der an der Kreuzung Str. 96 und Norodom Boulevard liegt. Der Wat Phnom liegt sehr idyllisch, auf einem Hügel, umgeben von einer gepflegten Grünanlage umgeben. Es werden 1.- US$ Eintrittsgeld fällig.

Dieser Treppenaufgang führt zum Wat Phnom.

Die Parkanlage um den Wat mit großer Blumenuhr ist sehenswert.

Noch ein Tempel …..

….. und noch eine Stupa.

Die Parkanlage war auch bekannt für ein riesiges Affenrudel, welches dort lebte und den Besuchern zeitweise Lebensmittel klaute, um sie aufzuessen. Diese Affen wurden zwischenzeitlich gefangen und in einem Wald weit außerhalb der Stadt ausgesetzt. Es war vermehrt zu Beschwerden gekommen, da Besucher des Parks von den Affen angegriffen und auch gebissen wurden.

Mittlerweile war es schon 16.30 Uhr geworden und die Tagestour mit dem Tuk-Tuk ging zu Ende. Für meinen Geschmack sind 2 Tage in Phnom Penh genug und ich freute mich schon auf die Weiterfahrt am nächsten Morgen um 10.00 Uhr. Ich hatte mir bereits am Vortag ein Busticket bei der Sorya Busgesellschaft (Preis 5.- US$) für die Fahrt nach Siem Reap besorgt. Für die Strecke von ca. 310 km waren ca. 6 Stunden Fahrzeit eingeplant. Im Guesthouse hatte ich noch einen Österreicher kennengelernt. Er wollte 2 Tage später nach Siem Reap. Alternativ zu meiner Busfahrt hatte er eine Schifffahrt von Phnom Penh nach Siem Reap auf dem Tonle Sap See für den stolzen Preis von 60.- US$ gebucht. Manchmal ist die Welt so klein und ich sollte ihn später, an einem sehr abgelegen Tempel in der Umgebung von Siem Reap, wieder treffen.


Tag 4, 31.01.2012, Phnom Penh nach Siem Reap

Nach dem Frühstück verließ ich mein Guesthouse und suchte mir ein Moped, welches mich für 1,- US$ zum Busterminal Sorya brachte. Bereits um 9.30 Uhr traf ich dort ein, es war richtig Betrieb und eine Menge Leute warteten.

Der Bus startete ziemlich pünktlich und traf nach 2 Pausen während der Fahrt kurz nach 16.00 Uhr beim Busterminal in Siem Reap ein.

Das Terminal liegt etwas außerhalb und die Moped- und Tuk-Tuk-Mafia lauerte schon auf die Ankömmlinge. Ich hatte mein Guesthouse bereits im Internet im voraus für 4 Nächte gebucht und rief den Besitzer meines Guesthouses an, um mich kostenlos beim Terminal abzuholen.

Nach 20 Minuten kam er persönlich mit dem Moped angerauscht und er fuhr mich zum Guesthouse.

Ich hatte mir ein Zimmer mit Frühstück für 12.- US$ pro Nacht im Palm Garden Lodge gebucht.

Das Guesthouse liegt ruhig und etwa 10 Minuten zu Fuß vom bekannten Nachtmarkt entfernt. Es hatte die übliche Ausstattung wie A/C, Warmes Wasser, TV, Kühlschrank, Internet/Wifi free und war sehr geräumig. Im Gegensatz zum Zimmer in Phnom Penh war dieses Zimmer sehr sauber und ein wahres Schnäppchen für 12.- US$. Klar kein Luxus, aber für mich ein sehr ordentliches Zimmer.

In der Nähe des Nachtmarktes liegt der Markt, mit ein paar Restaurants, an denen man günstig Essen kann.

Siem Reap befindet sich an einem kleinen Fluss.

Abends auf dem Nachtmarkt ist einiges los.

Auch an einem Biergarten bin ich vorbei gekommen.

Die nächsten Tage wollte ich mir die Tempelanlagen von und um Angkor Wat anschauen. Ich hatte mich zwar schon etwas eingelesen und auch im Internet gestöbert, wollte mich aber noch ein bisschen schlau machen und Morgen mit meinem Guesthouse Besitzer über eine gute Route und vor allem über einen akzeptablen Preis für das Tuk-Tuk (für mich alleine, man lernt ja dazu) für die nächsten Tage beraten.


Tag 5, 01.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Angkor Wat Sonnenuntergang

Nach dem Frühstück suchte ich mir, nach Vorschlägen meines Guesthouse Besitzers, eine Route nach und um Angkor Wat heraus. Gleichzeitig buchte ich bei ihm ein Tuk-Tuk mit Fahrer, für mich alleine, zum Preis von 40.- US$.

Die Tour sollte heute Nachmittag beginnen und nach Sonnenuntergang enden. Für Morgen war dann eine ganztägige Tour geplant und Übermorgen sollte es vor Sonnenaufgang losgehen und Mittags enden.

Der Archäologische Park mit vielen Tempeln nördlich der Stadt Siem Reap ist ein riesiges Gebiet, Angkor Wat steht seit 1992 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Karte von http://www.angkordriverhire.com/ und nachbearbeitet

Ich wollte mir auf alle Fälle die Tempel von Angkor Wat, Angkor Thom und Ta Prohm anschauen. Dass es dann deutlich mehr geworden sind, habe ich nicht bereut.

Los ging es vom Guesthouse gegen 15.00 Uhr und dann erst einmal Tanken.

Vom Zentrum Siem Reaps zum Parkeingang sind es etwa 4 km.

Es gibt mehre Ticketmöglichkeiten. Die gängigsten sind Tagestickets (20.- US$), die am Vortag schon gültig sind, wenn sie nach 16.00 Uhr gelöst werden oder 3-Tagesticket (40.- US$).

Ich hatte mich für ein 3-Tagesticket, gültig an 3 beliebigen Tagen innerhalb einer Woche, entschieden, welches ebenfalls 40.- US$ kostete. Das Lichtbild wird vor Ort gemacht und der Pass muss beim Eintritt zu den meisten Tempeln vorgezeigt werden.

Danach ging es durch den Wald, nochmals 4 km, zum Eingang zur Tempelanlage Angkor Wat, welches mein 1. und einziges Ziel für Heute sein sollte.

In diesem Zusammenhang wollte ich darauf hinweisen, dass die Fahrt durch den Wald (bei Touren vor Sonnenaufgang bzw. nach Sonnenuntergang) recht kühl ist und es sich empfiehlt eine Jacke mitzunehmen. Da ich eh ein Warmduscher bin, war ich immer froh, zu diesen Zeiten eine Jacke dabei zu haben.

Nun aber zu Angkor Wat (Karte Punkt 1), welches die größte und bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor ist.
Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens ca. 1,5 km X 1,3 km. Der Wassergraben ist zw. 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat). Der größte Turm ist 65 m hoch.

Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat

Es war schon richtig voll hier, als ich gg. 16:30 Uhr eintraf. Ich denke hier es ist immer voll, speziell beim Warten auf den Sonnenauf- oder -untergang. Wenn man das Gelände von Westen betritt und auf die 200 Meter lange Brücke, die zum ersten Gebäude führt, hatte man diesen Blick.

Leider befindet sich am Hauptgebäude derzeit eine Baustelle (grüne Plane), die Gebäude werden z. T. restauriert.

Von hinten sieht das Angkor Wat Hauptgebäude so aus.

Darüber hinaus stellte ich fest, dass es ein sehr großes Areal ist, auf dem sich diese einzige Tempelanlage befindet und es schon einiger Zeit bedarf alles abzulaufen und sich das alles anzuschauen.

Auch hier treibt sich ein Affenrudel freilaufend herum, welches sich von den vielen Touristen füttern lässt.

Es begann dann dunkel zu werden und die Sonne ging langsam unter. Erst war sie wegen der Bewölkung nicht zu sehen. Doch dann wurde sie plötzlich für ein paar Minuten sichtbar.

Auf dem Weg zum Ein-/Ausgang, von wo ich das Gelände auch betreten hatte, sieht man rechts oben auf dem Bild den Heißluftballon, der gerade nach oben steigt und mit dem man das Gelände aus der Vogelperspektive anschauen kann.

Der erste Tag war zu Ende und am nächsten Tag sollte es am Morgen nach dem Frühstück weiter gehen.


Tag 6, 02.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Angkor Thom

Heute ging es nach dem Frühstück gegen 08.00 Uhr los. Vorbei an der Kasse und Angkor Wat fuhr das Tuk-Tuk zum ca. 10 km von Siem Reap entfernten Angkor Thom, die Große Hauptstadt genannt, (Karte Punkt 2) liegt etwa 1 km nördlich des bekannten Tempels Angkor Wat. Die quadratische Anlage hat eine Seitenlänge von etwa 3 km, die vier Seiten weisen in die Haupthimmelsrichtungen. Der Wassergraben ringsum ist 100 m breit und die Stadtmauer ist etwa 8 m hoch.
Die vier Straßenenden münden in Stadttore aus Sandstein, ein fünftes Stadttor befindet sich 500 m nördlich des Osttors am Ende einer weiteren Straße, der so genannten Siegesallee.

Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Thom

Kartenausschnitt von http://www.angkordriverhire.com und nachbearbeitet

Kurz vor 08:30 fuhren wir bereits auf das Südtor von Angkor Thom zu.

Ich ließ mich absetzen und legte ein paar 100 Meter zu Fuß zurück, um ein paar Fotos zu machen.

Innerhalb der Stadtmauern befinden sich folgende Steinbauten (11. bis 13. Jahrhundet), die besichtigt werden können:

  • Bayon, Staatstempel mit zahlreichen Gesichtertürmen
  • Baphuon, riesiger Tempelberg
  • Khleang, zwei hallenartige Bauten
  • Kleiner Tempel, Ruine
  • Mangalartha, der späteste Steinbau in Angkor „Monument 486“, drei Türme
  • Phimeanakas, steile Tempelpyramide
  • Prasat Suor Prat, zwölf Türme
  • Preah Palilay, ein stimmungsvoller buddhistischer Tempel
  • Preah Pithu, eine Gruppe von Tempelruinen
  • Tep Pranam, eine Terrasse mit späterer Buddha-Statue
  • Terrasse der Elefanten
  • Terrasse des Lepra-Königs
  • Vihear Prampil Loveng, eine Terrasse, auf der heute die restaurierte zentrale Buddhastatue aus dem Bayon steht

Die meisten hiervon hatte ich auf meinem Programm und nach passieren des Südtores fuhr mich mein Tuk-Tuk-Fahrer zur Ostseite des Bayon Tempels. Wir vereinbarten (sprach ganz gut Englisch), dass ich von nun an zu Fuß weitergehe und er gegenüber der Terrasse des Lepra-Königs auf mich wartet.

Gesagt getan betrat ich schon den Bayon und es hat mich begeistert was ich gesehen habe.

Es war erst kurz vor 09.00 Uhr, aber schon eine Menge Touristen unterwegs.

Von überall wird man in diesem Tempel von Gesichtern angeschaut.

Blick auf Bayon von der Nordseite.

Auf meinem weiteren Fußweg kamen mir diese beiden Touristen auf einem Elefanten entgegen.

Auf dem Weg zu Fuß von Bayon zu Baphuon befindet sich dieser kleine buddhistische Tempel.

Linker Hand kommt man dann am Baphuon Tempel vorbei

Von dem man einen herrlichen Blick nach unten hat, wenn man erst mal hochgestiegen ist.

Quer durchs Gelände geht es dann vorbei am Phimeanakas Tempel.

Welcher östlich, also direkt hinter der Terrasse der Elefanten liegt.

Von der Mitte der Elefantenterrasse führt eine Straße in Weg Richtung Osttor, des weiteren hat man einen guten Blick auf die Gebäude der südl. und nördl. Klaengs.

Entlang der Elefantenterrasse kommt man an die Terrasse des Lepra-Königs.

Gegenüber sehe ich schon mein Tuk-Tuk stehen und wir fahren los, um das Gelände von Angkor Thom durch das Osttor um 10.15 Uhr wieder zu verlassen.

Das ist schon sehenswert hier und bis jetzt hatte ich keine Minute bereut und es sollte noch so weitergehen.


Tag 6, 02.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Auf dem Weg zu Ta Prohm

Auf dem Weg zu meinem Lieblingstempel geht es vom Osttor von Angkor Thom durch den Wald und dann kommt man an 2 kleinen Tempeln vorbei.

Rechts kommt Chau Say Tevoda (Karte Punkt 3) und mein Tuk-Tuk-Fahrer lässt mich aussteigen. Ich habe etwas Hunger und kaufe mir ein Tütchen Ananas. An fast allen Anlagen kann man sich etwas zu Trinken oder eine Kleinigkeit zu Essen kaufen.

Genau gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt Thommanon (Karte Punkt 4).

Hier sind die Kinder, die Postkarten, Bücher oder sonstige Souvenirs verkaufen besonders aufdringlich und es erinnert an einen Spießrutenlauf, um an den Tempel zu kommen.

Langsam wird es heiß und die Fahrt mit dem Tuk-Tuk durch den Wald ist erfrischend. Die Strasse von Thommanon kommend führt direkt an Ta Keo (Karte Punkt 5) vorbei.

Ich steige hier nicht aus und mache nur ein Bild vom Tuk-Tuk aus, da ich zu diesem Tempel noch mal zu einem späteren Zeitpunkt komme.


Tag 6, 02.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Ta Prohm

Gegen 10.30 Uhr kamen wir am Tor auf der Westseite von Ta Prohm (Karte Punkt 6) an. Hier waren eine Unmenge von Touristen (hauptsächlich chinesische Reisegruppen) unterwegs. Hatte ich nicht anders erwartet, denn Ta Prohm ist ein Highlight.

Ta Prohm ist eine Tempelanlage bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Eingangspavillons.
Die äußere Begrenzungsmauer der Anlage umschließt ein Gebiet von etwa 60 Hektar, wovon der Tempel und die ihn umgebenden Gebäude nur einem Hektar einnehmen.

Eine besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor und in den Plänen von Besuchern nimmt Ta Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die Restauratoren begannen die Tempel zu restaurieren und beschlossen einen Tempel in dem Zustand zu belassen, in dem sie ihn vorfanden. Die Wahl fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind die Würgefeigen deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen

Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Ta_Prohm

Am Westtor ist zur Zeit eine Baustelle, da das Gebäude restauriert wird.

Mit meinem Fahrer vereinbare ich, dass ich zu Fuß gehe (geht auch nicht anders) und er mich an der gegenüberliegenden Seite wieder aufnimmt.

Vom Tor führt ein breiter Weg durch den Dschungel zum Tempel.

Man muss auch schon ein bisschen gut zu Fuß sein, denn es sind ein paar Meter zum Tempel.
Dann sieht man auch schon das erste Gebäude.

Hier sieht man wofür Ta Prohm bekannt ist.

Im Innern der Anlage sieht es dann so aus.

Für dieses Bild (ohne Touristen) musste ich ca. 15 Minuten warten. Von den chinesischen Reisegruppen wollte jeder mit diesem Motiv fotografiert werden.

Die Fans des Films oder Spiels Lara Croft – Tomb Raider werden hier einige Bilder wieder erkennen.

Durch das Osttor führt ein Weg in Richtung Banteay Kdei, wo mein Fahrer warten wollte.

Weitere 10 Minuten Fußweg durch den Dschungel und ich kam gg. 11.45 Uhr beim Tempel Banteay Kdei an.

Hinter diesem Tor, gegenüber des Sras Srang (See), wartete mein Fahrer.

Da es schon 12.00 Uhr war, fuhren wir zu einem der vielen Restaurants in der Nähe und nahmen unser Mittagessen zu uns.


Tag 6, 02.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Pre Rup / Ta Nei / Ta Keo

Nach dem Mittagessen fuhren wir zum Pyramidentempel Pre Rup (Karte Punkt 8), nahe der kambodschanischen Stadt Siem Reap gelegen, ist der bedeutendste Angkortempel des 10. Jahrhunderts. Er diente als Modell für die weit größeren „Tempelberge“ Ta Keo und Angkor Wat. Auf einer Grundfläche von 127 auf 117 m schichten sich eine zweistufige Terrasse und eine dreistufige steile Pyramide (Höhe 12 m), darauf erheben sich fünf Türme.

Pre Rup liegt etwas außerhalb (ca. 10 km von Angkor Wat entfernt) und ist von Touristen nicht überlaufen. Der Blick von der obersten Pyramidenstufe ins Umland gilt zu Recht als besonders schön.

Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Pre_Rup

Pre Rup und auch hier Baustelle wegen Restauration.

Hier geht es die Stufen hoch.

Einer der Türme…

…und die tolle Aussicht von oben.

Als ich zu meinem Rundgang in der Hitze zum Tuk-Tuk zurück komme, steht plötzlich der Österreicher, den ich in Phnom Penh kennen gelernt hatte, neben mir und sagt: „Hallo!“ Die Welt ist doch schon klein, ausgerechnet an einem der entfernten Tempel treffe ich ihn. Er sagte, er mache heute die Tour mit dem Tuk-Tuk, am nächsten Tag wolle er die Tour um Angkor Thom mit dem Fahrrad machen. Respekt!

Ich fahre weiter und langsam wieder in Richtung Siem Reap, vorbei am See Sras Srang.

Ich möchte mir noch unbedingt den im Dschungel liegenden, kleinen Tempel Ta Nei (Karte Punkt 9) anschauen. Hier muss man ca. 20 Minuten (einfache Strecke) auf einem Sandpfad entlang laufen. Bei dieser Hitze keine Sache für Jedermann.

Ein bisschen das Flair des größeren Ta Prohm, den ich mir heute Morgen schon angeschaut hatte.

Danach wieder 20 Minuten, quer durch den Dschungel, zurück und ich stehe vor dem großen Tempel Ta Keo (Karte Punkt 5), an dem ich heute Morgen schon vorbei gefahren bin.

Mein Tuk-Tuk wartete wie vereinbart auf der Westseite von Ta Keo. Als wir am Wassergraben auf der Westseite von Angkor Wat vorbeifahren ist es gerade 15.00 Uhr.

Nun aber genug Tempel für heute. Es ist eine riesige Informationsflut, die auf einen hereinbricht. Morgen sollte es recht früh, vor Sonnenaufgang, zum letzten Tag Tempeltour losgehen.


Tag 7, 03.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Phnom Bakheng Sonnenaufgang

Am letzten Tag meiner Tempeltour fuhren wir recht früh vom Guesthouse weg. Ich denke es war so gg. 05.15 Uhr und bei der Fahrt durch den Wald war ich wieder froh eine Jacke dabei zu haben. Ohne wäre es mir wirklich zu kalt gewesen.

Ich hatte mich für den Sonnenaufgang für eine andere Alternative, als die sonst Übliche (Angkor Wat) entschieden. Ich wollte den Sonnenaufgang mit einem Blick vom Phnom Bakheng genießen. Normalerweise ist dieser Punkt beliebt, um den Sonnenuntergang zu erleben. Der Berg liegt (Karte zw. Punkt 1 + 2) etwa in der Mitte, an der Strasse von Angkor Wat nach Angkor Thom. Von oben ist Angkor Wat in südöstl. Richtung zu sehen und etwas mehr als 1 km entfernt.

Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Phnom_Bakheng

Wir trafen deutlich vor 6 Uhr am Fuße des Berges ein und es war stockfinster. Sonnenaufgang sollte gg. 06.30 Uhr sein. Da ich keine Taschenlampe dabei hatte und mein Handylicht nicht ausreichte, war zunächst an einen Aufstieg nicht zu denken. Man sah die Hand vor den Augen nicht.

Glücklicherweise trafen wenige Minuten später 2 junge Schweden ein, die Taschenlampen dabei hatten. Mit ihnen machte ich mich gemeinsam auf den Weg. Es führt ein Weg rund um den Berg, mit wenig Steigung, nach oben. Ich schätze mal, dass der Aufstieg ca. 20 Minuten dauerte und als wir oben waren dämmerte es schon langsam. Insgesamt waren während des Sonnenaufganges etwa 15 Personen anwesend.

Der Ballon machte sich auch schon wieder fertig, um für die Touristen aufzusteigen.

Von hier kann man den entfernten Tonle Sap See sehen.

Erst war es bewölkt und keine Sonne zu sehen, doch dann kam sie doch noch.

Angkor Wat ist zu sehen. Allerdings nicht so gut, da mein Handy diese Zoomfähigkeiten nicht hat.

Nach dem Abstieg musste ich meinen Fahrer wecken, da er es sich für ein Nickerchen im Tuk-Tuk bequem gemacht hatte. Erst musste es jetzt ein Frühstück sein.

Am Nordtor Angkor Thom war um diese Zeit noch wenig Betrieb.

Gegenüber des Einganges (Westseite) zum Tempel Preah Khan (Karte Punkt 10) fanden wir ein Restaurant welches schon geöffnet hatte.

Nach dem Essen machte ich mich zu Fuß auf den Weg, mein Fahrer wollte auf der Ostseite des Tempels auf mich warten. Es erwartete mich wieder ein kleiner Marsch.

Wider Erwartens handelt es sich hier um eine sehr schöne Tempelanlage.

Mit wirklich schönen Statuen.

Und Bekanntem von anderen Tempelanlagen

An diesem Nebengebäude von Preah Khan vorbei wartete schon mein Fahrer.

Zum nächsten Tempel Neak Pean (Karte Punkt 11) führt ein langer Steg über Wasser.

Am Ende des Steges findet man eine unscheinbare Tempelanlage, die aus einem Wasserloch und einer Ruine besteht. Für mich Wiederholungsfaktor Null.

Den ganzen Weg wieder zurück und ein paar Meter weiter mit dem Tuk-Tuk befindet sich den Anlage Ta Som (Karte Punkt 12).

Hier war viel Baustelle zu besichtigen.

Aber auch schöne Motive an den Gebäuden.

Von Ta Som weiter die Strasse in Richtung Süden kommt rechter Hand die Tempelanlage East Mebon (Karte Punkt 13).

Hier findet man viele Statuen von Elefanten.

Es war jetzt 09.30 Uhr und langsam wurde es auch wieder heiß und umso mehr freute ich mich auf die längere Fahrt zum nächsten Tempel der weit außerhalb liegen sollte


Tag 7, 03.02.2012, Tempeltour Siem Reap

Banteay Srei

Nach ca. 50 Minuten Fahrt mit dem Tuk-Tuk durch die sehr ländliche Gegend des Umlandes trafen wir an der Tempelanlage Banteay Srei (Karte nördlich Punkt 14) ein. Banteay Srei ist einer der kleinsten Tempel in der Region Angkor, gilt aber zugleich als einer der kunstvollsten. Er liegt ca. 23 km nordöstlich von Angkor Wat.

Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Banteay_Srei

Diese Anlage ist sehr touristisch, mit Infoständen und einer Menge Verkaufsständen

Im Innern sehr hübsch.

Alles in Allem wenig Tempel für die lange Fahrt von nahezu 2 Stunden Hin und zurück. Allerdings kann man auf der Strecke ein Stück ursprüngliches Kambodscha beobachten.

Es war auch schon kurz vor 12.00 Uhr als wir am letzten Tempel, den ich besichtigen wollte, eintrafen.

Jetzt werden einige sagen: Gott sei Dank, genug Tempel!
Stimmt, war schon viel. Ist aber Geschmacksache und die meisten Tempel waren wirklich schön und für mich hat es sich gelohnt.
Sämtliche Bilder (über 500) habe ich mit meinem iPhone4 (5 Megapixel Kamera) gemacht. Es war wirklich schwer genau die richtige Anzahl an Bildern für den Bericht auszuwählen. Zum einen sollte es den richtigen Eindruck vermitteln, zum anderen aber nicht zu viel sein. Ich weiß nicht, ob mir dies immer gelungen ist.

Also zurück zu Banteay Samre (Karte Punkt 15). Dieser Tempel befindet sich abseits der üblichen touristischen Wege, etwa 500 m östlich von Pradak, einem Dorf, das im ausgetrockneten Östlichen Baray liegt.

Danach ging es zurück zum Guesthouse.

Am nächsten Tag wollte ich wieder zurück nach Thailand. Für die Fahrt von Siem Reap nach Poipet (Grenzort zu Thailand) hatte mir der Guesthouse Besitzer ein Busticket für 6.- US$ besorgt.


Tag 8, 04.02.2012, Rückfahrt nach Thailand

Heute ging es wieder zurück nach Thailand. Das Busticket für die Strecke von Siem Reap an die Thailändische Grenze (ca. 160 km) hatte ich ja schon. Der Bus sollte um 08.00 Uhr fahren und ich sollte zw. 07.00 und 07.30 Uhr beim Guesthouse abgeholt werden.
Natürlich war niemand um diese Zeit da. Das Personal des Guesthouses rief 2 Mal bei der Busfirma an, um nachzufragen. Von dort kam, kein Problem, ich müsse noch warten, es gibt zu viele Touris, die abgeholt werden müssen.
Tatsächlich kurz nach 08.00 Uhr traf ein Tuk-Tuk ein. Wir fuhren dann noch zu 2 weiteren Häusern, um weitere Personen abzuholen. Im Anschluss zu einem Guesthouse mitten in Siem Reap, wo wir rausgelassen wurden. Hier standen ca. 80 – 100 Touris mit Koffern und Rucksäcken auf dem Vorplatz. Scheinbar warteten alle auf den Bus.
Plötzlich kam Bewegung rein und wir wurden in die nächste Seitenstrasse geführt, wo 2 Busse am Fahrbahnrand geparkt waren. Diese wurden dann nach und nach gefüllt. Im Innern kontrollierte Jemand die Tickets und behielt einen der beiden Abschnitte für sich. Dann ging es mit einiger Verspätung los in Richtung Grenze.
Nach einem kurzen Stopp an einer Art Buskontrollstelle, machte der Bus bereits nach 1 Stunde Fahrzeit eine längere Pause. Dies war für mich der typische unnötige Stopp, um Provisionen zu bekommen, wenn die Touris aufs Klo gehen oder etwas kaufen.
Die Fahrtstrecke ist eine Nationalstrasse, die durch mehrere Ortschaften führt. Bei den Ortsdurchfahrten verringert der Bus kaum die Geschwindigkeiten und macht durch ständiges Hupen auf sich aufmerksam.
Solche Sachen kann man auf einer Fahrt wieder dieser öfters beobachten. Dies war etwa 30 km vor der Grenze.

Ich ging davon aus, dass wir die Grenze nun recht zügig erreichen. Doch plötzlich stoppt der Bus, wenige km vor der Grenze, erneut. Ein Mann teilt mit, dass man nochmals die Tickets kontrollieren müsse und dann auf einen anderen Bus umzusteigen habe. Vorher könne man aber nochmals auf die Toilette (manche müssen scheinbar jede Stunde, denn der letzte Stopp war nicht länger her) und könne noch was kaufen. Nachtigall ich hör dir trapsen.

Mir ist dann der Kragen geplatzt. Ich habe ein vorbei fahrendes Mopedtaxi angehalten und ihn überzeugt mich für 2 US$ ie wenigen km direkt zum Grenzposten zu fahren. Mit sehr viel Energie ist es mir dann gelungen, meinen Rucksack aus dem Gepäckfach zu holen. Man wollte dies nicht zulassen, es gelang mir aber.
Bereits auf dem Moped sitzend kam der zuvor Erwähnte aus dem Bus hinzu und bequatschte meinen Mopedfahrer nicht loszufahren und mich, dass ich erst mein Ticket ihm geben müsste.
Hierauf entgegnete ich, dass ich bereits mein Ticket vorgezeigt habe in Siem Reap und auch ein Abschnitt einbehalten wurde. Er meinte, ich dürfe hier nicht weg, bevor ich mein Ticket ihm gegeben hätte. Ich dachte, dass werden wir sehen. Da er nicht locker ließ, zerriss ich meinen Ticketabschnitt in viele Schnipsel und drückte ihm diese in die Hand.
Sein Gesicht verfinsterte sich und er begann mich auf das übelste zu beschimpfen. Ich stupste meinen Fahrer an und er fuhr Richtung Grenze los, wo wir 5 Minuten später gg. 11.30 Uhr eintrafen. Er ließ mich am Kambodschanischen Immigration Schalter raus. Die Prozedur ging flott, da niemand vor mir war und schon hatte ich meinen Ausreisestempel im Pass.

Dann ging es ca. 200 Meter weiter zu Fuß über die Grenze und zur Thailändischen Immigration.

So war der Stand, als ich eintraf. Während der nächsten Stunde änderte sich nicht viel. Auf dem Streifen, der Thais vorbehalten war, gab es keine Wartezeit, die gingen direkt ins Gebäude. Auf dem Streifen für Ausländer hatte man das Gefühl, es ist Mittagspause und nur 1 Schalter geöffnet. Da sich die Schlange hinter mir drastisch füllte und meine Mitinsassen aus dem Bus immer noch nicht da waren, war ich froh alleine vorgefahren zu sein. Wenn nun die Insassen von 2 Bussen hier ankommen und du nicht vorne dabei bist, musst du noch viel länger warten. Meine Einreisekarten fülle ich immer schon vorher aus, da ich immer eine in Reserve bei mir habe. Nach etwa 1 ½ Stunden Wartezeit war ich dann endlich an der Reihe und bekam meinen Einreisestempel für weitere 90 Tage.

Nach dem Schalter sind es wenige Meter zu Fuß und man betritt das geschäftige Thailändische Örtchen Aranyaprathet.

Direkt am Übergang befindet sich der bekannte „Rong Klua Markt“, den ich schon letztes Jahr besucht hatte. Es ist ein riesiger Markt mit unzähligen Ständen, die Kleidung, Taschen, Haushaltswaren, Raubkopien und vieles mehr zum Verkauf anbieten. Mit seiner Grösse erinnert der Markt eher an ein grosses Open-Air Shopping Center. Auf dem Markt arbeiten ca. 10.000 Menschen, die vorwiegend aus Kambodscha stammen. Im Allgemeinen sind die offerierten Waren zu einem weit günstigeren Preis erhältlich als in bekannten Touristenorten Thailands. Einen Besuch kann ich nur empfehlen!

Diesmal blieb keine Zeit und ich suchte mir unmittelbar am Grenzübergang ein Mopedtaxi, welches mich zum Busbahnhof fährt. Der Busbahnhof befindet sich nicht weit vom Bahnhof Aranyaprathet. Bereits mit dem 1. Fahrer konnte ich mich einigen und er fuhr mich für 60.- THB die knappen 6 km.

Dort angekommen, blieb kurz Zeit um aufs Klo zu gehen und etwas zu trinken zu kaufen und schon fuhr mein Bus in Richtung Bangkok los. Es war mittlerweile 13.15 Uhr.

Ich wollte in diesem Bus nur etwa 90 km bis Mueang Kao (Kabin Buri) fahren und dann umsteigen. Dort halten die Busse, die die Strecke von Nakhon Ratchasima (auch Korat genannt) nach Rayong und auch umgekehrt bedienen.

Um 15.00 Uhr saß ich dann im Bus Richtung Rayong. Mein Ziel für heute lag etwa 100 km von hier entfernt, direkt auf der Route nach Rayong. Hier, in einem kleinen Ort östlich von Ban Bueng, ging mein 1-wöchiger Trip nach Kambodscha zu Ende. Ich blieb eine Nacht zu Besuch und kehrte am Folgetag mit dem Bus (über Ban Bueng und Chonburi) nach Pattaya zurück.

Und dies ist auch das Ende meines Reiseberichtes. Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Der Inhalt ist geschützt!