Am Gate 3 piepst die Temperaturkontrolle wie verrückt, als ich durchlaufe. Kein Wunder, bei den Temperaturen draußen. Ich schwitze und mein Kopf ist heiß. Interessiert aber Niemanden und ich lauf auf die große Anzeigetafel einen Stock höher zu. Dort und auch auf den kleinen Tafel werden alle Fernzüge angezeigt (auch mein Zug 37 bzw. 45), die heute noch starten.
Auf dem Weg zu den Toiletten und zum Foodcourt kommt man an den Ticket Schaltern vorbei. Das wirkt alles ein bisschen neuer, als die alten Schalter im Hua Lamphong Bahnhof.
Beim Vorbeilaufen kommt mir die Idee, ob ich hier mal nachfrage wegen des Tickets morgen früh von Hat Yai nach Padang Besar. Die Beiden hinter dem Schalter geben sich bei allem, auch mit Englisch, alle Mühe, aber zum Ende müssen wir feststellen, buchen der 3. Klasse Tickets erst kurz vor Abfahrt am Schalter in Hat Yai. Ein Versuch war es wert.
Nach einem Toilettengang gehe ich noch zum Foodcourt und besorge mir etwas zu Essen für heute Abend und morgen zum Frühstück. Die beiden letzten Stände haben genau das, was mir zusagt.
Links bestelle ich 1 Mal vegetarisches Pad Thai zum Abendessen und rechts 1 Mal Pad Krapau Schweinefleisch. Beide Gerichte lass ich mir zum Mitnehmen einpacken und bezahle jeweils 60.- THB. Nachdem ich mir noch einen Eiskaffee gegönnt habe, der für 50.- THB wirklich gut war, mache ich mich auf den Weg in Richtung Bahnsteig.
Die Züge der Southern Line, als in oder aus dem Süden, starten bei E und ich folge der Beschilderung. Auch außerhalb der Haupthalle sind noch einige Stände, wo man Essen und Getränke kaufen kann.
Der Zug Nr. 37 (und natürlich auch Nr. 45) startet Heute vom Bahnsteig 7. Die Bahnsteige sind einen Stock höher und der Zugang ist noch gesperrt.
Hier kann man sich anstellen und der Zugang wird 20 Minuten vor der geplanten Abfahrtszeit nach einer Ticketkontrolle geöffnet. Ich stelle mich mal vorne hin und bald bilden sich richtige Schlangen hinter mir.
Und tatsächlich Punkt 15:15 Uhr werden die Bänder entfernt und der Zugang wird freigegeben. Für die Wagen 1-5 nach rechts und ab Wagen 6 nach links. Für mich geht es nach Links, die Rolltreppe nach oben.
Wo ist denn dieser Mönch plötzlich hergekommen, ich war doch ganz vorne und sollte der Erste auf dem Bahnsteig sein. Mönche erhalten in Thailand immer eine Sonderbehandlung und fahren in aller Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln umsonst.
Auf meinem Weg zu meinem Wagen 12, der ein Schlafwagen der 1. Klasse ist, komme ich an diesem Restaurantwagen vorbei, dem ich noch heute Abend oder morgen Früh einen kurzen Besuch abstatten werde.
Endlich bin ich an meinem Wagen, ganz hinten, angekommen. An der Eingangstüre steht ein Schaffner, der natürlich wieder die Fahrkarte kontrolliert. Wie auch schon zuvor zeige ich nur die Fahrkarte in der App vor.
Ich muss bis an das andere Ende des Wagens laufen, da ich das vorletzte Abteil in Fahrtrichtung gesehen, mit den Betten 21 – 22 habe. Die Gänge in diesen Wagen sind sehr eng und je nach Gepäckstück bleibt man (wie ich auch) immer irgendwo an einem Griff hängen.
Die Abteile sind zwar sauber, aber schon sehr in die Tage gekommen und im Vergleich mit den CNR Schlafwagen (die auch immer etwas teurer sind) echt hässlich.
Seit ich mit diesen Wagen das erste Mal vor vielen Jahren gefahren bin hat sich nicht viel verändert. Besser geworden ist die Regulierung der Klimaanlage in der Decke und es gibt jetzt jede Menge Steckdosen im Abteil.
An jedem Bett sind 2 Steckdosen und 2 USB-Steckplatze, über dem Waschbecken sind ebenfalls 2 Steckdosen.
Der Fahrplan für meine heutige Fahrt nach Hat Yai zeigt die geplanten Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten der insgesamt 22 Stationen.
Ganz am Ende des Abteiles und auch des Zuges befinden sich 2 Toiletten. 1 Stehtoilette und 1 Toilette zum sitzen kombiniert mit einer Dusche mit Warmwasserboiler. Wäre die Scheibe nicht so schmutzig, könnte man das Gleis etwas klarer sehen.
Da ich müde bin schlafe ich nach meinem Abendessen zunächst relativ früh beim schauen eines Filmes auf meinem Laptop ein.
Die Nacht war nicht wirklich prickelnd, wenig bis gar nicht geschlafen. Das ständige Bremsen, Anhalten und Ruckeln macht es mir nicht einfach einen etwas längeren Zeitraum durchzuschlafen. Beim Halt in Hua Hin hatten wir 1 Stunde und in Surat Thani ca. 50 Minuten Verspätung. Mal schauen wie das dann bei der Ankunft in Hat Yai aussieht, pünktlich werden wir wohl nicht mehr sein. Trotz allem bin ich um 6 Uhr einigermaßen fit und esse erst einmal mein 2. Gericht, welches ich mir vor der Abfahrt besorgt habe. Um 6:55 Uhr checke ich nochmal die D-Ticket App, ob ich 2 Stunden vor geplanter Abfahrt doch noch das Ticket nach Padang Besar online buchen kann. Leider nicht und die Fahrt wird nun überhaupt nicht mehr angezeigt. Ich frage meine beiden Zugbegleiter wegen des Tickets und sie erklären mir (wie ich mir schon dachte), dass ich in Hat Yai genügend Zeit hätte und zum Schalter gehen soll, um ein Ticket zu kaufen. Sie erklären mir auch, dass die beiden Zugteile dort geteilt werden und der Zug Nr. 37 von Gleis 3 nach Sungai Kolok und der Zug Nr. 45 von Gleis 4 nach Padang Besar fährt.
Das hört sich doch gut an, weshalb ich mir erst mal einen Kaffee im Restaurantwagen holen will. Da wir am Ende des Zuges sind, muss ich 3 Wagen nach vorne laufen. Zwischen unserem Wagen 1. Klasse und dem Restaurant befinden sich noch 2 Wagen der 2. Klasse Schlafwagen Aircon.
Von Privatsphäre kann hier keine Rede sein, dafür gibt es für oben bzw. unten Vorhänge anstatt Türen. Preislich etwas, aber kaum nennenswert, günstiger mit 833.- THB (oben) bzw. 903.- THB (unten), als in der 1. Klasse. Kommt für mich nur in Frage, wenn ich unbedingt fahren muss und nichts mehr in der 1. Klasse frei ist.
Wer noch günstiger fahren will der nimmt in diesem Zug einen Sitzplatz ohne Klimaanlage zum Preis von 533.- THB (2. Klasse) bzw. 338.- THB (3. Klasse). Aber die ganze Nacht durch im Sitzen schlafen, bequem ist anders. Der ebenfalls günstige Platz im Schlafwagen (aber ohne Klimaanlage) wird in diesem Zug nicht angeboten.
Im Wagen 9 befindet sich dann das nicht-klimatisierte Restaurant, derzeit sind nur Angestellte hier, die mit Frühstücken beschäftigt sind. Die Dame will mir gleich die Speisekarte geben, aber ich winke dankend ab. Da gibt es für meinen Geschmack nix gescheites und dafür zu teuer. Außerdem habe ich ja schon ausgiebig gefrühstückt und bin satt.
Ich bestelle mir einen Tüten-Kaffee, aufgebrüht mit heißem Wasser und Zuckersüß. Eine vollwertige Küche ist das hier nicht, aber doch sehr geräumig mit Reiskocher und Mikrowelle. Der Pappbecher, den ich gefüllt mit Kaffee bekomme ist ziemlich wackelig und auch heiß.
Da der Zug gerade in Chauat Station einfährt, steige ich mit meinem Kaffee aus und laufe auf dem Bahnsteig die 3 Wagen zurück zu meinem Wagen Nr. 12. Ich glaube der Zug will gleich wieder weiter. Da der Zugbegleiter noch die rote Fahne schwenkt und mir zuwinkt, muss ich nicht rennen und kann gemütlich ganz hinten einsteigen.
Als wir dann abfahren haben wir genau 29 Minuten Verspätung, es ist also wieder weniger geworden. Keine Ahnung wie die das machen, aber gefühlt hätte ich gesagt, es wird immer mehr Verspätung. Da ich ich noch ca. 2 Stunden Zeit bis Hat Yai habe, schaue ich mir das Dortmund Spiel von gestern Abend an und geniesse meinen „leckeren“ Kaffee.
2 Halte später hatten wir nur noch 20 Minuten Verspätung bei der Abfahrt und sind dann letztendlich mit einer Verspätung von 18 Minuten um 08:59 Uhr in Hat Yai eingetroffen.
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