Bevor ich mich an die Ausreise bei der dortigen Immigration machen kann, muss ich mir erst einmal eine Fahrkarte für die 15-minütige Fahrt mit dem Zug von Nong Khai zum Laotischen Bahnhof Thanaleng machen kann.
Direkt am Bahnsteig 1, wo man auch einen kleinen Supermarkt, ein Cafe und auch Toilettenanlagen, wo man auch für einen kleinen Obolus duschen kann, gibt, befinden die beiden Ticketschalter.
Als ich hinlaufe, ist der Kunde vor mir schon fertig, so dass ich ohne Wartezeit gleich drankomme. Der freundliche Mann verlangt meinen Pass und 20.- THB als Preis für die Fahrkarte. Es wird mein Name (er hat nur den Vornamen genommen) auf der Karte ausgedruckt und um 06:25 Uhr habe ich schon meine Fahrkarte, wie man auf dem Ausdruck sehen kann.
Zur Episode Ausreise aus Thailand, Immigration Bahnhof Nong Khai / Einreise nach Laos Bahnhof Thananleng
Nachdem ich nun heute zum 2 Mal (aber nun alles korrekt) in Laos bin, muss ich mir eine Fahrgelegenheit zum Bahnhof Vientiane finden. Eine Personenzugverbindung gibt es derzeit noch nicht, weshalb ich nach Bus, Taxi oder Ähnlichem schauen muss. Glücklicherweise gibt es eine Menge Schlepper hier, die hauptsächlich ein Taxi vermitteln wollen, als erstes Angebot höre ich 300.- THB zum Bahnhof, der 22 Kilometer entfernt von hier liegt. Ich entscheide mich aber für ein Songthaew, in dem schon ein Pärchen und ein junges Mädchen, jeweils mit Koffern, sitzen. Der Fahrer will 200.- THB (5,25 Euro), ich biete ihm 5.- US$ (4,55 Euro) und er willigt ein. Als ich rein geklettert bin, fahren wir sofort los. Nach Verlassen des Geländes hält er nochmals kurz rechts (Laos hat Rechtsverkehr) an und fragt mich, ob ich wirklich zu Bahnhof möchte. Als ich deutlich bejahe, fährt er los. Es geht zunächst viele Kilometer auf einer schnurgeraden Betonpiste in Richtung Vientiane.
Bereits auf der Brücke von Thailand nach Laos hatte ich mit der gekauften SIM-Karte von Unitel, welche ich vor Abfahrt in Nong Khai in mein Handy gesteckt habe, plötzlich ein Netz. Nach Eingabe des entsprechenden Codes zur Buchung meines 30GB Paketes, kam schon wenige Sekunden später eine SMS.
Nach Anmeldung meiner Nummer in der MyUnitel App, bekam ich noch zusätzlich 500MB Datenvolumen geschenkt, während mein Fahrer aus seiner Kiste alles herausholt. Auf Grund der wirklich hohen Fahrgeschwindigkeit wird es mir schon etwas mulmig da hinten drin. Die Anderen 3 lassen sich nichts anmerken und sind das wohl gewöhnt. Um 08:50 Uhr kommen wird am Bahnhof an und ich mache noch schnell ein Foto von der wegfahrenden Kiste.
Nachdem ich als Erster rausgelassen wurde, fahren die Anderen jetzt wohl in die Stadt Vientiane, wohin es immerhin noch ca. 13 Kilometer sind. Direkt von der Grenze wäre es dorthin wohl kürzer gewesen und er musste für mich für die 5.- Dollar einen kleinen Umweg fahren. Bevor ich reingehe mache ich noch ein Foto des Haupteinganges zum Bahnhof Vientiane.
Links daneben ist der eigentliche Zugang, wo auch die Fahrkarte und Ausweise (beim mir Pass) kontrolliert werden.
Dann beginnt der eigentliche Wahnsinn, eine Securtiy Kontrolle mit Gepäck- und Körperscannern. Als Erstes lege ich meine Reisetasche und meinen Rucksack auf das Band. Da sie natürlich keine Behälter für kleine Gegenstände haben, behalte ich alles in der Tasche und der Scanner hört nicht mehr auf zu Piepsen. Eine junge Frau tastet mich mit einem Handscanner ab und lässt mich gleich weiter. Unterdessen haben die Security Fachkräfte meine Tasche geschnappt und auf einen separaten Tisch gelegt. Natürlich Reiseverschlüsse nach unten und ich muss die Tasche erst mal wieder drehen. Ich schaue sie fragend an und sie meine, ich hätte Spray und soll es zeigen. Ja klar, ich habe zuhause noch eine große frische Dose Deospray (das Gute und teure aus Deutschland mitgebracht) in meinen Kulturbeutel gepackt. Als zeige ich ihnen die Dose und ie zeigen wie verrückt auf das Zeichen „entzündlich“ auf der Dose und geben mir zu verstehen, dass ich das nicht mitnehmen darf. Es hilft alles reden nichts und letztendlich habe ich es in einer Tonne (nachdem ich es leer gesprüht habe) entsorgt. Ich habe noch viel Zeit, da mein Zug erst um 11:00 Uhr losfahren soll.
Auch hier gibt es Cafe Amazon und nachdem ich mein gestern in Bangkok gekauftes und mitgebrachtes Essen gegessen habe, bestelle ich mir einen Eiskaffee Cappuccino.
Der ist günstiger als in Thailand und soll 26.000.- Kip kosten. Ich habe leider noch keine Laotischen Kip, da ich den Geldautomat vor dem Gebäude vor Eintritt nicht gesehen habe und das Security Getue will ich mir nicht nochmal hier antuen. Das nutzen sie natürlich aus und wollen 2.- US$ von mir, was natürlich ein miserabler Kurs ist. Ich hoffe, ich kann bald Geld mit meiner Karte abheben. 20 Minuten vor geplanter Abfahrt öffnet der CkeckIn und ich stelle mich auch an einer der langen Schlangen an.
An der Schranke wird der QR-Code gescannt und dann darf ich auf den Bahnsteig 1, wo mein Zug schon die ganze Zeit steht und auf die Passagiere wartet.
Mein Wagen Nr. 8 ist der letzte in der Reihe und natürlich ganz hinten oder ganz vorne, je nachdem, wo man steht. Der Eingang ist genau in der Mitte zwischen Wagen 4 und 5. Zu Wagen 1-4 geht es nach links und für Wagen 5-8 ist nach rechts ausgeschildert. Auch hier stehen Bahnangestellte, um die Passagiere zu begrüßen.
An den Betonsäulen sind auch die Wagennummerierungen 1 – 8 auf der Höhe angebracht, wie genau die entsprechenden Wagen stehen. Ich gehe also davon aus, dass alle Züge hier 8 Wagen hinter der Lokomotive mitführen. Wenn ich es richtig gesehen habe, hat dieser Zug keine Business Klasse, 7 Wagen der 2. Klasse und meinen Wagen der 1. Klasse.
Das ist meine Reihe ohne Fenster, entgegen der Fahrtrichtung, ist mein Sitz 1A direkt an der Wand.
Es gibt ausreichend Fussraum, die Sitze sind weich und bequem mit einer etwas härteren Rückenlehne. Am Platz gibt es eine Steckdose und auch einen USB-Ladestecker. Der kleine Klapptisch ist in der Armlehne versenkt und kann bei Bedarf ausgeklappt werden. 2 Reihen vor mir sitzt ein Zeitgenosse der mit seinem Handy meint, er müsse mit seinen Videos den kompletten Wagen beschallen. In meiner freundlichen Art frage ich ihn, ob es auch leiser geht. Sprachlos klotzt er mich an und da er wohl keine Kopfhörer hat, beendet er seine Vorführung. Leiser hätte mir auch gereicht, aber aus ist auch ok. Und er hält sich auch die ganze restliche Fahrt daran. Natürlich fahren wir pünktlich um 11:00 Uhr los. Der Wagen ist zu keiner Zeit während der gesamten Fahrt mehr als zur Hälfte gefüllt. Neben mir sitzt ein sprachloser Chinese, der sich jeweils nach der Abfahrt an den Stationen bis Luang Prabang (denn da steigt er aus) immer eine freie 2-er Reihe sucht und ich somit die ganze Fahrt alleine sitzen kann. Nach der Abfahrt kommt noch eine junge Dame, die erneut die Fahrkarte und den Pass sehen will. Erstaunt bin ich, als sie mich danach fragt, wie weit ich fahre und wo ich aussteige.
Jeder Wagen hat am Beginn eine Toilette, die auch immer wieder vom mitfahrendem Reinigungspersonal aufgehübscht wird. Auf dem Gang, vor der Toilette, gibt es nochmals eine extra Waschgelegenheit mit einer Steckdosen für einen Rasierapparat.
Ab und zu laufen 2 Damen mit einem kleinen Wagen, mit Getränken und Snacks zu kaufen, abwechselnd mit einer Dame, die auf einem Tablet gebratene Würste am Spiess feilbietet, durch die Reihen. Darüber hinaus gibt es im Wagen Nr. 4 ein kleines Bistro, wo das Personal aber eher mit seinen Handys und mit Reden beschäftigt sind. Auf dem Tresen sieht man das Tablet mit den Bratwürsten liegen.
Zwischenzeitlich sind wir 339 Kilometer gefahren und es ist kurz vor 14:00 Uhr, als wir in Muang Xai einen längeren Aufenthalt haben.
Als kleines Fazit muss ich sagen, dass die Fahrt äußerst entspannt ist. Gefühlt fährt man durch knapp 1 Million Tunnel, weshalb ich die meiste Zeit der Fahrt keine Internetverbindung hatte. Es kann aber auch daran liegen, dass ich mich für den falschen Provider und damit ein schlechtes Netz entschieden habe, denn die anderen Passagiere schauten unentwegt auf ihr Mobiltelefon.
Wenn man aus den Tunneln heraus kommt, fährt man meistens durch wunderschöne grüne Landschaften. Pünktlich kommen wir am Bahnhof von Boten an.
Hier geht es zum Ausgang für Nationalen Verkehr. Es wird hier zwischen National und International unterschieden, da bestimmte Züge hier nach China weiterfahren oder von dort kommen. Am Ausgang wird vor einer Schranke nochmals penibel der QR-Code der Fahrkarte gescannt, bevor man raus darf.
Direkt vor der Eingangstüre stehen die Schlepper für Taxis, Busse usw. und es gibt auch einen Geldautomaten. Mit meiner Norwegian Karte hebe ich 1,5 Millionen Kip ab.
Als Abhebegebühr werden 20.000.- Kip (ca. 1.- Euro) fällig, was zu verschmerzen ist. In meiner Bank ab, werden für die gesamte Abhebung 76,98 Euro reserviert, was kein so prickelnder Umtauschkurs ist.
Aus dem Automat kommen 15 Scheine a 100.000.- Kip, größere Scheine gibt es nicht und Kleinere werden nicht ausgegeben.
Nachdem ich endlich Kip-Millionär bin, kümmere ich mich um eine Fahrgelegenheit. Der Bahnhof liegt etwa 5 Kilometer außerhalb des eigentlichen Ortes und es werden überall für den Shuttle 50.000.- Kip (ca. 2,50 Euro) ausgerufen. Ich nehme also ohne groß rumzumachen auf dem Rücksitz eines SUV Platz, nachdem ich meine Tasche im Kofferraum abgestellt habe. Die anderen Fahrgäste haben nur kleine Koffer dabei. In der Ortsmitte werden wir alle raus gelassen, nach einigem Suchen (trotz funktionierendem Google Maps) und einem Marsch durch verschlammte nicht asphaltierte Wege komme ich vor das Hotel.
Am Eingang grüßt ein gelber Transformer, aus der gleichnamige Filmreihe. Wenn ich mich richtig erinnere ist das Bumblebee, der Beschützer von Sam Witwicky, der sich als Auto in einen gelben Chevrolet Camaro mit schwarzen Rallyestreifen verwandeln kann.
An der Rezeption sitzt eine lustlose junge Dame, die sich meinen Pass kurz anschaut und mir dann Geld abnehmen will. Ich versuche ihr zu erklären, dass ich schon im voraus bei Trip.com bezahlt habe. Zum Beweis zeige ich ihr meinen Ausdruck der Buchung, den ich dabei habe. Sie telefoniert dann mit Jemandem und schickt diesem ein Foto meines Ausdruckes. Ok, ich kann gehen und bekomme das Zimmer Nr. 6122 im anderen Gebäude.
Das Zimmer liegt hinten im Erdgeschoss und zur Strasse hin einen Stock höher. Das Zimmer hat knapp 10.- Euro gekostet, ist aber mit das schlechteste was ich bisher in meinem Leben bewohnt habe.
Schmutzig, schimmelig, Frauenhaare überall und es riecht nach Zigarettenrauch. Eigentlich habe ich keinen Bock hier zu bleiben und trotz meiner Schimmelallergie wird es eine Nacht gehen.
Als Erstes öffne ich mal die Fenster und lasse ein bisschen frische Luft rein. Das kann ja nicht schaden. Dann mache ich mal eine Runde und laufe zunächst zum Grenzübergang, weshalb ich eigentlich hier eine Nacht bleiben wollte.
In wenigen Minuten bin ich zu Fuß dort und nach etwas Beobachtung stelle ich fest, dass dieser Teil des Grenzüberganges für Lastkraftwagen genutzt wird. Nicht weit entfernt sehe eine goldene Spitze und denke erst, dass es sich hier um einen Tempel handelt. Die Annahme war falsch, denn dies ist der eigentliche Grenzübergang (Boten International Checkpoint) von Laos nach China bzw. umgekehrt.
Nachdem ich den Ort komplett abgelaufen bin, muss ich feststellen, dass es hier eigentlich gar nichts gibt, außer einer Menge Chinesischer Restaurants. Hier scheinen fast nur Chinesen zu wohnen, alle Speisekarten sind in Chinesischer Sprache und auch sämtliche Preise werden nur in Chinesischer Währung (Yuan) angezeigt. Ich habe keine Ahnung wo und was ich hier essen soll und lande dann in diesem Laden.
Ich bestelle mir nach benutzen des Google Übersetzers eine große Schale mit einer Unmenge an Nudeln und Einlagen, die ich nicht kenne und auch nicht esse.
Dazu wollen sie mir eine Cola verkaufen, bis ich Ihnen erkläre, dass ich lieber ein Beerlao möchte. Es schmeckt eisgekühlt sehr lecker, wenn mir die 640 ml Flasche fast ein bisschen zu groß ist.
Wenn hier auch alles nur Chinesen sind, sind sie alle sehr nett und mit Übersetzer bzw. Hand und Fuß klappt die Verständigung einigermassen. Die Rechnung kommt in Yuan, ich will aber in Kip bezahlen. Ich muss feststellen, dass die Wechselrate von Yuan zu Kip sehr schlecht ist, dennoch bezahle ich für Beides nur ca. 3,50 Euro. Im Anschluss besorge ich mir noch eine große Flasche Wasser und 2 kleine Tüten Chips, für den kleinen Hunger danach. Nach den ersten Bezahlungen habe ich schon einen großen Teil der Währungsstückelungen des Laotischen Kip zusammen.
Ich bin heute wirklich fertig, die letzte Nacht war nicht sehr erholsam. Nach einer warmen Dusche gehe ich schon früh ins Bett. An Schreiben ist nicht zu denken, da es bei meinem Hoster ein technisches Problem gibt. Nach einem Kontakt durch mich teilen sie mit, dass es Angriffe auf den Server gegeben habe und sie gerade dabei sind Lösungen zu finden. Ich fange noch an einen Film zu schauen, schlafe aber nach wenigen Minuten ein.
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