Zugfahrt von Seoul nach Busan

Ich bin heute Morgen erst um 8 Uhr aufgewacht, nachdem ich heute früh so bis gegen 2 Uhr durch Aktivitäten (telefonieren, Unterhaltungen, Kindergeschrei, singen und allerlei Gepolter) im Nachbarzimmer immer wieder aufgewacht war. Nach dem Aufstehen habe ich dann erst mal das Österreich Spiel gegen die Türkei angeschaut. Nach diesem Ergebnis werden die Anhänger der Türkischen Mannschaft Deutschlands (und wahrscheinlich auch Andere) weiterhin auf Trab halten. Mit diesem letzten Achtelfinalspiel stehen nun alle Paarungen des Viertelfinale am Freitag und Samstag fest.

Um 10 Uhr bin ich zur Rezeption, wo mir eine freundliche Angestellte noch 3 „Geheimtips“ für Busan in meiner Naver-App abgespeichert hat. Mal schauen, ob ich sie mit abarbeiten kann. Ich bin dann auf dem direkten Weg zu meiner Metro Station, wo gerade eine Bahn losfuhr, als ich den Bahnsteig erreichte. War aber kein Problem, denn 3 Minuten später kam schon die Nächste. Das Aufkommen an Fahrgästen hielt sich in Grenzen.

Kein Problem einen Sitzplatz und Platz für meinen Koffer zu bekommen. Weitere 4 Minuten und 2 Stationen später bin ich schon an der Seoul Station angekommen.

Auch wenn man den richtigen Ausgang und somit den kürzesten Weg wählt, dauert es eine Weile, um in die Bahnhofshalle zu kommen.

Leider konnte ich mir keine Brezeln kaufen, da der Laden diese Heute (noch) nicht anbietet. Dann besorge ich mir halt ein Sandwich und ein Gimbap in einem der kleinen Supermärkte. Das sollte für den ersten kleinen Hunger reichen. Bereits 25 Minuten vor Abfahrt wird mein Zug (KTX 025, Abfahrt 10:58 Uhr) mit dem entsprechenden Abfahrtsgleis 7 auf der großen Tafel über einem der Eingänge zu den Bahnsteigen angezeigt.

Die Rolltreppe, um auf den Bahnsteig 7 zu kommen, ist direkt in der Nähe des Einganges zu den Plattformen. Ich bin etwas überrascht, dass man schon 25 Minuten vor Abfahrt in den Zug (links) darf.

Liegt wohl daran, dass Seoul Station der Abfahrtsbahnhof ist. Ich schlendere erst mal ganz nach hinten und mache ein Foto der Stationstafel.

Da hier auch ein Triebwagen steht, will ich noch schnell ein Foto der prägnanten Front machen. Sie sind quasi ein modifizierten TGV Modell und sollen Geschwindigkeiten über 300 km/h machen.

Die Wagen 1 bis 4  sind, wie auf dem Schild angezeigt, First Class Wagen, ich steige in den Wagen 4 ein, da da mein Sitzplatz reserviert ist.

Wie schon bei der Reservierung des Tickets erwähnt, ist die Bestuhlung hier 1-2.

Das Ganze auch noch einmal von hinten, während die ersten Fahrgäste nach mir einsteigen. Die Sitze sind so aufgestellt , dass man in Fahrtrichtung sitzt.

Ich sitze hier auf 3A und wegen des großen Fensters an meinem Sitz, befindet sich eine Steckdose bzw. 2 USB-Steckplätze an der Wand, auf Höhe der Sitze vor bzw. hinter mir.

Der Sitz kann je nach Fahrtrichtung gedreht werden und die Rückenlehne kann geneigt werden. Die Beinfreiheit ist hier natürlich phänomenal.

Da wir noch etwas Zeit bis zur Abfahrt haben, laufe ich noch ein bisschen durch den Zug. Ab Wagen 5 gibt es dann die etwas günstigere Economy Class.

Wie man sehen kann sind die Sitze in einer 2-2 Bestuhlung angeordnet. Auch hier ist die Beinfreiheit nicht so schlecht.

Die Toiletten sind deutlich einfacher, als im Shinkansen in Japan und erinnern eher an eine Toilette im Flugzeug.

Zwischen Wagen 5 und 4 habe ich diesen Getränkeautomat entdeckt.

Neben Wasser, Softdrinks und Kaffee, gibt es unter Anderem auch elektronisches Zubehör wie Ladekabel oder Kopfhörer zu kaufen.

Die Abfahrt ist pünktlich um 10:58 Uhr und wir sollen laut Fahrplan nach 6 Halten auf der Strecke um 13:41 Uhr in Busan ankommen.

Als ich diesen Automat zwischen Wagen 3 und 4 (beides First Class) entdecke, erklärt mir ein weiterer Fahrgast das Prozedere.

Es ist ein Automat mit kleinen Flaschen Wasser, die kostenlos und nur für First Class Passagiere sind. Gegenüber des Automates kann man sich so eine kleine Snackbox aus der Kiste mitnehmen,

Die Flaschen sind Mini aber ok und in der Snackbox gibt es neben einem Frischetuch, verschiedene Nüsse und Kekse.

Mit ein klein wenig Verspätung kommen wir an der Endstation des Zuges, in Busan, an. Ich muss für dieses Bild eine kurze Zeit warten, da der Bahnsteig total überfüllt mit aussteigenden Fahrgästen ist.

Auch an der Treppe/Rolltreppe, die nach oben führt, hat sich schon eine kleine Schlange gebildet.

Die Bahnhofshalle von Busan ist total überfüllt. Keine Ahnung ob das Alles Touristen oder Pendler sind. Für das pendeln wäre es aber mit kurz vor 14 Uhr ziemlich früh.

Glücklicherweise finde ich auf Anhieb den richtigen Ausgang und schräg gegenüber ist auch schon meine Unterkunft für meinen Aufenthalt hier.

Das Hotel war m. E. ziemlich günstig mit ca. 38.- Euro pro Nacht, inklusive Frühstück. Genau um 14 Uhr treffe ich an der Rezeption ein.

Nach Notierung meiner Daten kommt dann doch der erwartete Haken. Checkin ist erst um 16 Uhr und die Frage, ob ich mein Gepäck da lassen will. Ich bejahe und bekomme einen Bon, mit dem ich meinen Koffer wieder bekomme. Ganz in der Nähe des Hotels finde ich einen kleinen Cafe Laden, mit einer großen Kaffeemaschine, mit frischem Kaffee. Ich nehme eine Eiskaffee Latte und nehme im kühlen Innenraum Platz. Außer mir gibt es keine Gäste, in den fast 2 Stunden, die ich da bin. Aber Kaffee zum Mitnehmen wollen in dieser Zeit eine Menge Leute. Kein Wunder, der Kaffee schmeckt gut und ist für Koreanische Verhältnisse günstig.

Um 15:50 Uhr laufe ich zurück zum Hotel und bekomme dann auch tatsächlich ein paar Minuten früher meinen Koffer zurück und meine Schlüsselkarte. In der Lobby gibt es Möglichkeiten zum Drucken, eine Mikrowelle, einen Wasserspender, Getränkeautomaten und Möglichkeiten zum Waschen und Trocknen. Allerdings ist derzeit wenig Betrieb in der Halle.

Ich bekomme ein Zimmer ganz oben, im 21. Stock. Auf der Tafel im Fahrstuhl wird darauf hingewiesen, dass es dieses im 2. Stock von 6:30 bus 9:00 Uhr gibt.

Das Einzelzimmer, welches ich gebucht habe, hat ein Queensize Bett und ist sonst auch ausreichend geräumig für mich.

Es gibt einen kleinen Kühlschrank, einen Schreibtisch, einen klein Safe und einen kleinen Flatscreen Fernseher.

Das Bad ist eine der kompakten Plastikkabinen, mit einer Wanne und was ich total scheußlich finde, einem Vorhang. Was mir gefällt ist die Toilette, die eine nach Japan Style ist.

Von der Höhe wäre die Aussicht auf die Stadt und den Hafen nicht schlecht. Allerdings ist diese durch einen Buchstaben des Hotelnamens deutlich versperrt.

Da es in meinem Bett nur ein (sehr niedriges) Kissen gibt, rufe ich bei der Rezeption an und frage nach einem 2. Kissen. Völlig problemlos bringt mir eine Angestellte ca. 10 Minuten später ein 2. Kissen direkt aufs Zimmer.

Obwohl ich wegen der letzten Nacht schon ziemlich müde bin, will ich noch ein bisschen die Gegend um das Hotel erkunden und laufe zunächst auf die gegenüber liegende Straßenseite des Bahnhofs.

Hier beginnt ein Chinesisches Viertel (Chinatown) mit einem großen Eingangstor, von denen es noch mehrere an anderen Stellen gibt, über die Straße.

Es gibt hier aber auch ein Texas Straße, wovon ich allerdings gehört habe, dass es sich da um ein Barviertel handelt.

Und dann gibt es am anderen Ende des Viertels noch ein Tor mit der Aufschrift Shanghai Straße.

Etwas verwirrend sind die Hinweise an vielen Geschäften, Restaurants oder Tafeln in kyrillischer Schrift und russische Musik, die aus Geschäften klingt. Ist Busan hier etwa in russischer Hand? Und das im Chinesischen Viertel.

Ich will mir noch eine Brücke anschauen und fahre deshalb mit dem Bus über die Yeongdo Brücke und steige an der dortigen Polizeistation aus. Bezahlt habe ich die Busfahrt durch Vorhalten meiner T-Money Karte.

Ich wechsele auf die andere Straßenseite und mache ein Foto von der berühmten Zugbrücke. Im Internet findet man verschiedene Aussagen, wann die Brücke hochgezogen. Während manche schreiben täglich, schreiben Andere nur an Samstagen. Einig ist man sich aber mit der Uhrzeit und das es zwischen 14:00 und 14:15 Uhr geschehen soll.

Von der Stelle, an der ich fotografiert habe, sieht man auch die Busan Brücke und das große Hafenbecken, welches vor dem Bahnhof Busan liegt.

Eigentlich wollte ich die 2 Kilometer zum Hotel von hier zurück laufen. Aber in dieser Mall finde ich im Untergeschoß einen großen Supermarkt, wo ich etwas zum Abendessen und ein paar Flaschen Getränke kaufe.

Somit ist meine Tasche zu schwer, um sie so lange zu tragen und ich suche eine Möglichkeit zurück zu fahren.

Dieses Mal meine Wahl auf die Metro der Linie 1 und ich steige an der Station Nampo ein. Auch hier erhalte ich Zugang durch Vorhalten meiner T-Money Karte.

Ich hoffe, es kommt bald eine Bahn, denn die Luft ist draußen, aber auch hier unten sehr schwül und stickig. Am Bahnsteig ist derzeit mässiger Betrieb.

In der Bahn kann ich gerade noch einen Sitzplatz ergattern. Ohne wäre es aber auch kein Problem gewesen, da ich nur 2 Stationen bis zur Busan Station fahren muss.

Mit dem richtigen Ausgang aus der Metro Station ist es echt nur ein Katzensprung bis ins Hotel. Nachdem ich mir einen Teil meines Abendessens in der Mikrowelle warm gemacht habe, genieße ich meine Speisen auf dem Zimmer. Ich schaue noch ein bisschen fern (bis Samstag Morgen kein Fussball) und lege mich dann schlafen.



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