Neuer Tag, neues Glück. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass es immer noch bzw. wieder regnet. Es ist kurz nach 6 Uhr und ich bin schon wach. Ich bin früh eingeschlafen und um 1 Uhr aufgewacht. Im Haus war es total ruhig, aber draußen auf der Straße ständig grölende Menschen und vorbeifahrende Autos und Mopeds, richtig laut. Glücklicherweise bin ich gleich wieder eingeschlafen.
Im Moment schaue ich das 1. Viertelfinalspiel der Fussball-WM 2022 zwischen Brasilien und Kroatien in einer Aufzeichnung und warte auf das Frühstück, welches um 8 Uhr kommen soll. Pünktlich um 08:00 Uhr klopft es an der Tür und meine Vermieterin steht mit dem Trolly draußen.
Gut, das ich zum Einen Thai Essen sehr mag und auch Morgens schon warm Essen kann. Es gibt Reis mit Ente und brauner Soße, dazu noch eine klare Suppe. Als kleinen Nachtisch etwas mit Kokosnuss.
Zwischenzeitlich habe ich gegessen und das Fussballspiel ist vorbei, Brasilien hat im Elfmeterschießen kläglich versagt und Kroatien ist unter den letzten 4. Draußen tröpfelt es nur noch ganz schwach, ein Schirm ist im Moment nicht notwendig. Ich mache mich also auf den Weg, um etwas Sightseeing zu versuchen. Meine Vermieterin schreibt noch, ob sie das Zimmer reinigen soll? Ich schreibe zurück, dass ich das nicht brauche, es ist alles ok!

Um die Karte vergrößern zu können, einfach auf den Link darunter klicken.
Da ich das System der Songthaews (überdachter Pickup mit 2 Sitzbänken) hier noch nicht durchschaut habe, lauf ich mal zum City Busterminal, knapp 1 Kilometer von meiner Bleibe entfernt. Dort kommen auf alle Fälle welche vorbei. Auf meinem Weg stoße ich wieder auf die Kampagne „Share the Road“. Scheint schon etwas älter zu sein, denn die Farbe ist schon sehr verblasst . Ob sie mit Share parkende Fahrzeuge gemeint haben? Thailand und Straßenverkehr, das ist eh was ganz Spezielles.
Kurz vor dem Busterminal komme ich an diesem Schild vorbei. Evtl. werde ich hier heute Abend nochmal vorbeikommen, wenn es das Wetter zulässt, um zu schauen, ob es wirklich einen Nachtmarkt gibt oder ob der auch Corona zum Opfer gefallen ist.
Alles zugeparkt mit Mopeds und Auto an der Straße, die am Busterminal vorbei führt. Nicht weit entfernt ist auch die Shopping Mall Central Festival, in der ich gestern war.
Hier stehen auch ein paar Tuk-Tuks und Songthaews rum. Die fahren aber scheinbar nicht wie üblich auf einer festen Route, sondern sind zum individduellen chartern.
Die Busse fahren von hier wirklich ins ganze Land, natürlich auch nach Bangkok, Rayong und Korat, sogar ganz in den hohen Norden nach Chiang Rai. Da ist man bestimmt einen ganzen Tag unterwegs, das sind mal gut und gerne 1.700 Kilometer, obwohl auf der Karte was anderes steht! Und das Ganze für 1365.- THB (etwas mehr als 37.-€).
Der Busbahnhof ist richtig groß, die haben über 30 Bahnsteige und es ist kräftig was los. Ich würde sagen sogar deutlich größer als der Busbahnhof Ekkamai in Bangkok. Es gibt hier wieder viele Touristenbusse aus Malaysia und ganz wenig europäisch aussehende Ausländer. Auf dem Weg hierher standen vor einem 7eleven 2 junge Mädchen, sonst habe ich Heute noch keine gesehen.
Hier kann man Tickets für den Minibus nach Koh Samui oder nach Phuket kaufen. Aber Minibus ist auch so eine Sache. Ich fahre nur Minibus in Thailand, wenn es sich nicht vermeiden lässt. 95% der Minibus-Fahrer, die ich bisher erlebt habe, tragen das Raser-Gen von Geburt aus in sich.
Im Innern, bei den Tuk-Tuks, spricht mich ein Moped-Taxi-Fahrer an und fragt, wo ich hin will. Ich sag ihm, dass ich zum City Muncipality Park will, aber nicht mit dem Moped. Er meint ich soll mal an der Straße nach blauen Songthaews Ausschau halten.
Und tatsächlich kommt schon eins. Er hält, lässt Jemand aussteigen, woraufhin ich ihn frage, ob er in meine Richtung fährt. Die Verständigung ist echt schwierig, trotz Zeigen der Örtlichkeit auf meinem Handy in Google Maps. Letztendlich habe ich verstanden, dass er nicht in die Richtung fährt.
Er winkt aber einen älteren Mann her, der ebenfalls mit einem blauen Songthaew auf der anderen Straßenseite steht. Ich zeig ihm meine Karte und er sagt, dass er mich fährt. Ich frage, wieviel? Er sagt 100.- THB (2,70€). Ohne zu verhandeln, da es bestimmt zu viel ist, sage ich zu und steige hinten ein.
Für ein gechartertes Fahrzeug zahlt man immer mehr als für die Fahrt auf einer festen Route. Außerdem will ich nicht zu lange rummachen, bin froh, dass es momentan nicht regnet. In etwa 15 Minuten fahren wir (mit einigen Unterbrechungen wegen Stau) die knapp 7 Kilometer bis zur Einfahrt des City Muncipality Parks.
Ein paar Meter nach dem Eingang lässt er mich raus und ich mache noch ein Foto des Fahrzeuges, bevor ich ihm das Geld übergebe.
Er fragt, ob er mich wieder abholen soll und will mir auch seine Telefonnummer geben. Ich danke ab, da ich nicht weiß wie lange ich brauche und da es an der Straße bestimmt billiger zurück geht. Hoffe ich zumindest.
Mit dem Cable Car will ich erst später fahren und laufe in Richtung der Statue und des Buddha. Es gibt keinen Fußweg und man muss die Straße entlang, zudem geht es stark bergauf. Meine Karte zeigt 1,9 Kilometer, aber nach ein paar Hundert Metern schwitze ich (trotz Schatten und Wolken) schon und denke mir, dass es keine gute Idee war zu laufen.
Kaum ausgedacht, hält ein Honda Accord mit Malaysischem Kennzeichen neben mir an und bietet mir an mich mitzunehmen. Im gut klimatisierten Wagen sitzt ein Ehepaar mit 2 Kindern, die etwa 2 Stunden entfernt von Kuala Lumpur wohnen und gestern nach 14 Stunden Autofahrt nach Hat Yai gekommen sind.Während der Fahrt halten wir ein bisschen Smaltalk in Englisch.
Leider fahren sie nicht zu dem Ziel, zu dem ich wollte. Ich will aber nicht unhöflich sein und steige dann mit ihnen am Viewpoint der Endstation Cable Car aus. Hierhin wollte ich sowieso auch noch.
Auch hier gibt es Buddhas, zunächst einen Kleinen.
Ein paar Meter weiter dann einen Großen (den man auch von ganz unten sehen kann) auf einem weiten Gelände, auf dem viele Leute beten und Gaben mitgebracht haben.
Von hier hat man eine gute Sicht (trotz des bewölkten Himmels) auf die Stadt Hat Yai.
Rechts ……
…… und links vom Aussichtspunkt sind Grünflächen angelegt, um schöne Fotos mit der Aussicht im Hintergrund machen zu können. Diese Möglichkeit wird von den Touristen ausgiebig mit sämtlichen Posen genutzt.
Etwa 6-7 Kilometer Luftlinie entfernt sieht man die Zentrale Moschee von Hat Yai, die ich eigentlich Heute auch noch besuchen wollte. Das werde ich aber auf Morgen verschieben, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Im Ticketschalter für das Cable Car, mit dem ich runter fahren will, sitzt eine Frau. Auf Nachfrage sagt sie, dass die Bahn wegen Regen nicht fährt. Aber es regnet im Moment garnicht. Wenn sie bei Regen nicht fährt, ist sie die letzten Tage wenig bis nie gefahren.
Jetzt muss ich die 2 Kilometer runter laufen. Na wenigstens geht es runter, was weit angenehmer ist. Allerdings muss man wieder an der Straße entlang, ohne separaten Fußweg. Nach ein paar Hundert Metern komme ich an dem Buddhistischen Tempel Bodhisattva Guanyin vorbei. Der Wächter schaut schon sehr böse.
Als ich gerade diese Glocke fotografiere, kommt das Auto meiner Malaysischen Mitfahrgelegenheit vorbei gefahren. Ich winke Ihnen kurz und laufe weiter.
Ich muss einige Minuten warten, bis ich ein freies Bild bekomme, da hier viele Touristen zum Beten ein und aus gehen. Auf einen Ausländer, der fotografieren will, nehmen wenige Rücksicht. Da läuft auch schon mal ganz unbedarft ins Bild.
Auf den Treppen nach unten ist es super gefährlich. Wegen der Mischung aus Wasser und Matsch auf den Kacheln ist es spiegelglatt, nach dem Motto archi glatti, wie auf einer Eisfläche.
Unten angekommen sehe ich zum ersten Mal den angelegten See, der von viel Grün umgeben ist. Leider und vermutlich wegen des vielen Regens ist das Wasser total Braun.
Ein paar Meter weiter in Richtung Ausgang kommt man an Songkhla Nationalbibliothek zu Ehren der ehemailigen Königin (jetzigen Königsmutter) Sirikit vorbei.
Direkt gegenüber ist die Hat Yai City Art Chamber zu Ehren des verstorbenen Königs Rama IX, Bhumibol Adulyadej.
Im See befindet sich ein kleine Insel, auf die man über diese Brücke laufen kann.
Überall gibt es kleine Spots, an denen man sich fotografieren kann. Hier muss ich auf ein Pärchen warten, da Er Sie, in ihrer Betpose, mehrfach fotografieren muss, weil Sie mit den Aufnahmen nicht zufrieden ist. Das kenne ich gut, weshalb es manchmal gut ist alleine unterwegs zu sein.
Die komplette Anlage ist nicht sehr gepflegt und zum Teil herunter gekommen. Am See kann man auch Tretboote leihen, derzeit ist das Angebot nicht in Betrieb. Auf dem Weg nach draußen werde ich fast von einem Minibus auf dem Zebrastreifen umgesenzt. Auch nichts Besonderes in Thailand, also immer Augen auf im Straßenverkehr. Immer mit dem Schlimmsten rechnen.
Ich stelle mich an die Straße, direkt an den Ausgang und schon kommt ein weißes Songthaew, welches ich ranwinke. Der Fahrer sagt, dass er zum Markt fährt. Zum Busterminal fährt er nicht sagt er, nachdem ich ihn gefragt habe. Aber Markt ist auch gut, denn das ist direkt an dem Uhrenturm (siehe Bild gestern). Ich nehme Platz, ohne nach dem Preis zu fragen und bin der Einzige Fahrgast. Nach etwa 2 Kilometern Fahrt, steigt ein junges Mädchen (Thai) ein. Ich frage sie, was der übliche Preis für die Fahrt ist. Sie sagt 10.- THB, da bin ich mal gespannt, was er von mir will.
Die Fahrzeit beträgt ca. 15 Minuten und direkt gegenüber des Uhrenturms lässt er mich raus. Ich gebe einen 20.- THB Schein und Überraschung, ich bekomme eine 10.- Baht Münze ungefragt zurück. Das war jetzt aber mal billig, mit ca. 0,27€ für die 6,3 Kilometer.
Nach dem Aussteigen mache ich noch ein Foto des weiter fahrenden weßen Songthaews. Auf der anderen Straßenseite ist ein Kleidermarkte mit unzählingen Ständen, die hauptsächlich T-Shirts und Trikots verkaufen. Für 100.- THB darf man aber nicht die beste Qualität erwarten.
Nachdem ich die Stände abgelaufen habe, schlendere in zurück auf die gegenüber liegende Seite wo es auch einen Frischemarkt mit Essensständen gibt.
Ich habe schon wieder Hunger und lande hier.
Nachdem ich bestellt habe, setzte ich mich hinter dem Stand an einen der Tische und schaue dem alten Ehepaar, die den Stand betreiben, beim Kochen und Arbeiten zu.
Ich habe Heute „Rad Na Plamuek“, dass sind Breite Nudeln mit chinesischem Broccoli in einer eingedickten Soße mit Tintenfisch.
Hat gut geschmeckt und war mit 50.- THB (1,40) preislich ok. Wasser und Eis war in Selbstbedienung kostenlos. Auf dem Rückweg zu meiner Unterkunft komme ich an diesem Buddhistischen Tempel, im Chinesischen Stil, mit dem Namen Chue Chang, vorbei.
Von hier sind es noch ein paar Hundert Meter und ich bin wieder in dem Cafe (Coffee-D), in dem ich gestern schon war. Heute bestelle ich einen Eiskaffee und mache eine längere Pause, bevor ich zur Unterkunft zurück gehe, wo ich bei mittlerweile wieder strömendem Starkregen gg. 15 Uhr ankomme.
Bis 18.30 Uhr hat es jetzt über 3 Stunden sehr stark geregnet und jetzt lässt es, was mich dazu bewegt, nochmal schnell raus zu gehen. Den selben Weg wie heute Morgen laufend, komme ich wieder hier vorbei. Und außer das es jetzt dunkel ist und alles beleuchtet, hat sich nichts verändert.
Aber nur 100 Meter weiter um die Kurve ist Leben und richtig was los. Gefühlt gibt es hier nur Malaysier und kaum Thais.
Während es unten Kleider und so zu kaufen gibt, gibt am Rande im Obergeschoß Essen und Trinken.
Von oben kann man sehen, was das für eine riesen Halle ist.
Es gibt einen Essenstand neben dem anderen, alles was das Herz begehrt.
Garnelen, Muscheln, Fleischspiesse ……
….. Sushi …..
….. Tintenfisch, Fleischbällchen ……
…… Würstchen, Fleischbällchen und -spiesse und vieles mehr.
Mehr ist das viel zu voll. Überall Gedränge, viele Menschen (Touristen) ohne Maske und nirgendwo kann man sich in Ruhe hinsetzen und sein Essen genießen. Ich laufe wieder in Richtung meiner Unterkunft und komme gg. 20 Uhr an diesem Nudelladen in meiner Parallelstraße vorbei.
Hier sitzen nur Thais und der Laden ist gerammelt voll. Um einen Platz zum Sitzen zu bekommen, muss man kurz Anstehen.
5 Minuten warten, dann bekomme ich einen Tisch für mich. Weitere 10 Minuten kommt meine Suppe mit speziell viel Hühnchenfleisch.
70.- THB (1,90€) werden fällig und dann direkt nach Hause, eine ausgiebige Dusche und ab ins Bett.
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