Mit der Nachtruhe scheine ich bis dato. kein Glück zu haben. Glücklicherweise bin ich früh eingeschlafen, bevor ich gegen 01:00 Uhr mit super lautem Hundegebell aufgewacht bin. Und dann kamen irgendwelche Bewohner dieses Hauses, welches direkt an meinen Balkon angrenzt, nach Hause und haben mich mit lautem Reden und Singen bis ca. 5:00 Uhr auf Trapp gehalten.
Zu guter letzt kam dann noch in den frühen Morgenstunden der kreischende Hahn aus Nachbars Garten hinzu. Beschweren ist in Thailand und vermutlich auch in Laos sinnlos und verschärft die Situation eher noch. Die wissen garnicht was du überhaupt von denen willst, sie feiern doch nur ein bisschen. So zeigt sich der junge Mann an der Rezeption heute Morgen, als ich ihm von meinen nächtlichen Erlebnissen erzähle, nicht sonderlich beeindruckt. Er meint, dass es wohl Gäste waren, die gestern Abend etwas (na etwas ist gut) gefeiert hätten. Ich sagte ihm, dass ich hoffe, dass sie nicht jede Nacht feiern. Irgendwann möchte ich auch mal wieder normal schlafen. Nach meiner Wahl von einer Karte serviert er mir das Frühstück.
Der Kaffee ist auf keinen Fall frisch aufgebrüht und schmeckt noch schlimmer, als er aussieht. Morgen bestelle ich auf keinen Fall Kaffee. Ein paar Minuten nach 09:00 Uhr schlage ich bei der Wäscherei auf und werde dort schon mit meiner frisch gewaschenen und trockenen Jeans in der Hand erwartet.
Der Morgenmarkt, der noch bis 10.00 Uhr in einer Straße, nahe des Mekongs stattfindet, soll mein nächstes Ziel heute sein. Es gibt hauptsächlich Früchte und Gemüse zu kaufen. Aber auch Bekleidung und Souvenirs werden hier angeboten.
Der Mekong führt derzeit eine Menge Wasser mit sich und hier gibt es eine Fähre, auf der auch Autos mitfahren können, die die beiden Uferteile miteinander verbindet.
An der Anlegestelle auf meiner Seite gibt es einige Restaurant Schiffe, die aber wohl noch geschlossen sind.
Bei diesem schönen Gebäude handelt es sich um ein 4 Sterne Hotel (The Belle Rive Boutique Hotel), in der Preisklasse ca. 100.- Euro pro Nacht, mit angeschlossenem Restaurant.
Nachdem ich in einem Cafe, in einer Seitenstrasse, einen Cappuccino getrunken habe, ist es 12:00 Uhr und ich will mir das Nationale Museum Luang Prabang im Königspalast anschauen.
Dort angekommen muss ich feststellen, dass da gerade Mittagspause ist und erst wieder um 13:30 Uhr geöffnet wird. Außerdem wird hier, entgegen Publikationen im Internet, geschrieben, dass das Museum jeden Wochentag und nicht nur Werktags, geöffnet hat.
Also drehe ich noch eine Runde und hole mir noch bei Cafe Amazon einen Cappuccino Eiskaffee und setze mich in den gut gekühlten Gastraum. Der Laden ist so voll, dass ich 15 Minuten warten muss, bis die Bestellungen der Wartenden vor mir abgearbeitet sind. Auch auf einen freien Tisch muss ich eine Weile warten. Es scheint sich rum gesprochen zu haben, dass der Kaffee hier schmeckt und preislich ok (26.000.- Kip) ist. Genau um 13:30 Uhr bin ich wieder am Museum und das Tor ist immer noch verschlossen, weshalb ich warte. Es kommt dann ein Minibus mit Touristen und einem Reiseleiter angefahren. Dieser ruft irgend etwas zu dem im inneren wartenden Wachmann. Dieser bequemt sich daraufhin zum Tor und schließt das Vorhängeschloss der Schliesskette auf.
Das erste Ticket am Mittag geht also an mich. Der Eintrittspreis für Ausländer (hier also auch) beträgt 30.000.- Kip, den Preis für Laoten sehe ich nirgendwo angeschrieben.
Am Eingang werde ich darauf hingewiesen, dass ich meinen Rucksack in einem Schliessfach einschliessen soll. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Statue von König Sisavang Vong, die 1959 zum Gedenken an seinen Tod errichtet wurde, vorbei. Er war der Monarch, für den der Palast gebaut wurde. Diese Statue ist im Gegensatz zu vielen anderen Statuen neuerer laotischer Monarchen aufgrund seiner Beteiligung an der Erlangung der Unabhängigkeit von Frankreich an ihrem Platz geblieben.
Es gibt hier eine Menge Schliessfächer, der verschiedensten Grössen, wo man kostenlos seine Tasche oder seinen Rucksack einschliessen kann. Im gleichen Gebäude nebenan will mir ein Mann eine Karte für eine Vorstellung des Royal Ballet Theatre, welche heute Abend stattfindet, verkaufen will.
Am Eingang rechts und von aussen, trotz der Mauer um das Gelände gut zu sehen, ist der Haw Pha Bang Tempel. Er ist eine relativ neu, obwohl der Tempel sehr alt aussieht. Der Bau des Tempels begann 1963, wurde dann aber zunächst zum Erliegen gebracht und letztendlich doch 2006 fertiggestellt.
Der reich verzierte Tempelbau ruht auf einer mehrstöckigen Hochplattform. Zu ihr führt eine breite Treppe, auf der Skulpturen zu sehen sind, die Nagas (mythologische Schlangen mit mehreren Köpfen) darstellen. Leider ist das fotografieren im Innern nicht erlaubt.
Der ehemalige Königspalast, in dem sich das Museum befindet, wurde zwischen 1904 und 1909 als Residenz der laotischen Königsfamilie erbaut. Luang Prabang war die ehemalige Hauptstadt und wurde als Sitz der Monarchie, gegenüber Vientiane, bevorzugt.
Der Königspalast ist ein T-förmiges Gebäude, in dessen Mitte sich ein großer Eingang zu einem Thronsaal mit einer goldenen Spitze befindet. Über dem Eingang an der Treppe befindet sich das dreiköpfige Elefantenmotiv, das von einem Sonnenschirm geschützt wird und seit der Zeit des Lane Xang Königreichs das Symbol der laotischen Monarchie ist.
Die Treppe hoch und dann links kommt man in das Gebäude. Es gibt einige Regeln, die zu beachten sind. Schuhe ausziehen, keine Rucksäcke/Taschen/Koffer, Bekleidungsvorschriften. Bei Nichtbeachtung wird man abgewiesen und nicht eingelassen. Im Innern herrscht dann ein absolutes Verbot zu fotografieren.
Man betritt das Gebäude links von 01 und läuft dann entsprechend des Planes die Räume von 01 – 12 ab. Im Museum gibt es viele Artefakte, mit viel Gold und Glitzer, in Bezug zu Luang Prabang und der laotischen Königsfamilie.
Wenn man um das Gebäude herum läuft kommt man an die zum Haupteingang gegenüberliegende Seite des Palastes. Von der Treppe aus hat man einen Blick auf den Mekong und die Uferstrasse.
Das Museum beherbergt auch im hinteren Bereich, in einer Art Garage, eine Ausstellung einiger Auto des verstorbenen Königs. Einige dieser Autos kommen aus Amerika bzw. ein Citroen kommt aus Frankreich. Leider auch hier, fotografieren verboten.
Auch hier sind man man noch die Französischen Einflüsse in Luang Prabang. Die Beschilderung des Post Büros (in Betrieb und gerade geöffnet) ist immer noch in Französischer Sprache vorhanden.
Nach einer Pause im gekühlten Hotelzimmer beim Basketball Spiel Deutschland gegen Georgien, laufe ich gegen 17:30 Uhr wieder los. Ich will mal noch kurz an einer Touristenattraktion, der Alten Französischen Brücke vorbeischauen.
Die Brücke wurde in den 1920-er Jahren gebaut. Sie ist so schmal, dass sie nur von Motorrädern befahren werden kann. Auf dem Schild rechts steht sinngemäss: „Verboten Sie alle Arten von Fahrzeugen mit einer Länge von 3 Fuß oder mehr“ Die Bauweise ist sehr einfach, denn die Straßenoberfläche besteht aus Holzbrettern, die horizontal angebracht sind, um die Straße zu stützen, und anderen Holzbrettern, die in Längsrichtung angebracht sind, damit die Motorräder darüber fahren können. Auf beiden Seiten der Brücke befinden sich schmale Fußgängerwege, die durch Ausleger gehalten werden. Hierdurch soll der Fußgängerverkehr von dem der Motorräder getrennt gehalten werden.
Auf dem Weg zur Brücke sehe ich ein kleines Geschäft, welches Baguette mit verschiedenen Auflagen verkauft. Hierauf habe ich heute Lust. Als ich auf dem Rückweg wieder dort vorbeikomme, hat der Laden leider geschlossen und ich muss mir etwas anderes suchen. Bei mir um die Ecke gibt es ein Restaurant, das geöffnet hat. Der Laden ist groß, aber derzeit gibt es keine Gäste. Ich suche erst einmal die Bedienung, die mit Fegen beschäftigt ist. Aus der Speisekarte suche ich mir einen Burger mit Pommes aus und bestelle dazu eine Flasche Soda Wasser.
Kurz vor dem Servieren, fällt der komplette Strom aus, es wird überall dunkel und die Bedienung läuft mit ihrem Handy als Taschenlampe herum. Nachdem ich in der Dämmerung die 3 Scheiben Salatgurke heraus gefuschelt habe, schmeckt das Essen ganz gut. Als ich knapp 5.- Euro für Alles bezahle, ist der Strom immer noch nicht zurück.
Zurück in meinem Zimmer dauert es noch weitere 15 Minuten, bis der Strom, der so wie es aussieht im ganzen Viertel ausgefallen war, wieder zurück kommt. Vor meinem Fenster sitzen schon wieder, seit ich heute Abend weg bin, eine Horde junger Männer und nachdem ich kurz eingeschlafen war, werde ich immer wieder wach, weil sie lauter reden oder lachen. Um 23:00 Uhr schaue ich genervt auf die Uhr und habe jetzt die Faxen dicke. Durch meine geöffnete Balkontüre lasse ich meinem Unmut freien Lauf. Ich rufe, dass ich schlafen will, aber nicht kann. Sie sollen jetzt endlich Schluss machen, mir hat es gestern schon gereicht und jeden Tag muss das nicht sein. Die schauen mich nur entgeistert und wortlos an. Der Einzige Widerspruch kommt von dem Hund der mich massiv anbellt. Es wird dann zwar leiser, dauert aber noch eine weitere Stunde, bis es wirklich ruhig draußen wird bzw. ich es nicht mehr wahrnehme.
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