Nach einer lauten (lautes Reden, Getrampel, schreiende Kinder) Nacht, wache ich pünktlich um 07:30 Uhr auf. Nachdem ich den extra Schalter gefunden habe, mit dem man den Warmwasserboiler in der Dusche unter Strom setzen kann, gefunden habe, dusche ich ausgiebig. Kurz vor 09:00 Uhr mache ich mich auf den Weg. Draußen hat es 18 Grad, aber wegen der scheinenden Sonne brauche ich keine Jacke. An der Hauptrasse finden ich einen Laden, der gut besucht ist.
Es gibt eine Reihe Fertiggerichte, aus denen man selbst wählen kann. Ich nehme 2 verschiedene Nudelgerichte und einen Kaffee mit Milch. Als ich 6.- MYR (ca. 1,20 Euro) bezahlen soll, bin ich schon mal positiv überrascht.
Die Nudeln schmecken gut und der Kaffee ist wieder zuckersüß, so dass mein Zuckerbedarf für Heute eigentlich schon nach dem Frühstück gedeckt ist. Nachdem ich mir einen ersten Überblick über die Sehenswürdigkeiten verschafft habe, merke ich schnell, dass dies zu Fuß nicht machbar ist. Gestern hatte ich schon gesehen, dass man Taxis für 30.- MYR (ca. 6.- Euro) pro Stunde (aber mindestens 3 Stunden) für Touren mieten kann. Auch kann man Gruppentouren (halb- oder ganztags) in Reisebüros buchen, was ich aber nicht will, weil ich unabhängig sein will. Da man keine Autos hier mieten kann, bleibt für mich nur die Möglichkeit einen Motorroller zu mieten. Etwa 200 Meter vom Frühstücksladen entfernt, in einer kleinen Seitenstrasse, ist dieses Guesthouse, welches nach Kritiken in Google gute Leistungen bei der Vermietung von Motorrollern bringt.
Da einige Roller vor Ort verfügbar sind, ist es kein Problem einen Roller zu bekommen. Die Vorlage eines gültigen Motorrad Führerscheines (mein Thailändischer ist ausreichend) und eines Ausweisdokumentes (Pass) ist obligatorisch. Was mir nicht gefallen hat ist, dass ich ein Bild beider Dokumente per WhatsApp an den Vermieter schicken. Aber ich habe nur die Wahl, zu mieten oder nicht und immer noch besser, als den Pass zu hinterlegen, wie es oft in Thailand gefordert wird.
Als Mietpreis werden für 5 Stunden 30.- MYR (ca. 6.- Euro) fällig. Darüber hinaus musste ich noch eine Kaution von 100.- MYR hinterlegen. Sollte ich den Roller z.B. 2 Stunden länger brauchen, solle ich einfach per WhatsApp Bescheid geben und es wird dann nur ein geringer Aufpreis fällig.
Das ist das gute Stück, eine Yamaha Ego Avantiz 125, mit etwas mehr als 6000 Kilometer auf dem Tacho. Nachdem sie den Tank noch voll gemacht haben und mir einen Integralhelm übergeben haben, kann es für mich losgehen.
Da ich schon mehr als 1 Jahr nicht mehr mit einem motorisierten Zweirad gefahren bin, gehe ich es erst mal ruhig an. Dies führt dazu, dass ein Moped nach dem anderen (Touristen und Einheimische) rechts an mir vorbei rauscht. Egal, lieber sicher und ohne Unfall das Moped in 5 Stunden wieder abgeben. Zu meinem ersten Ziel sind es laut Google Maps 14 Kilometer. Leider kann ich das Navi während der Fahrt nicht nutzen und fahre an dieser Abzweigung, an der ich links abbiegen hätte müssen, vorbei. Meinen Fauxpas bemerke ich erst in der nächsten Ortschaft einige Kilometer später. Auf dem Rückweg sehe ich dann deutlich die Beschilderung und biege rechts ab, für die verbleibenden 6 Kilometer bis zur BOH Tee Plantage.
Von hier sind es noch 2 Kilometer und die Beschilderung sagt, dass die Zufahrt von Dienstag – Sonntag (Montags geschlossen), von 09:30 – 16:30 Uhr, geöffnet. Die netten Herren an der Schranke winken mich durch.
Diese Schranke ist nicht besetzt und von hier ist es noch 1 Kilometer bis zur Fabrik. Allerdings ist dieser letzte Kilometer sehr mühsam, da die Straße mehr ein Feldweg in einem katastrophalen Zustand ist.
Hier lasse ich schnell noch 2 Lkw´s vorbei, damit die nicht mir hinterher zuckeln müssen, während ich den ganzen Schlaglöchern ausweichen muss. Ganz oben hat man einen schönen Blick auf ganzen Felder mit den Teepflanzen.
Boh Tea Estate Habu, Pahang, ist mein erstes Ziel für den heutigen Tag. Es gibt dort ein kleines Cafe und einen Laden.
Es gibt auch eine Terrasse, auf der einige wenige Leute einen Tee genießen. Es ist wenig los hier, liegt wohl daran, dass es kein Wochenende ist.
Die Tee Fabrik liegt auf einer Höhe von ca. 1700 Metern über dem Meeresspiegel und wurde 1935 gebaut.
Es wird auch stündlich eine kleine kostenlose begleitete Tour angeboten.
Die Tour findet nur in einem kleinen Bereich statt, und man bekommt die alten Maschinen (1935?) nur hinter Glasscheiben zu sehen. Die Begleiterin erklärt zwar alles auch in Englisch, aber es ist so laut in der Halle wegen des Maschinenlärms, dass ich nahezu kein Wort verstehe.
Bei der Rückfahrt wage ich noch ein paar Blicke auf die wirklich weiten Teefelder.
Hier sehe ich noch 2 Arbeiter mit den Körben auf dem Rücken, auf dem Bergkamm nach oben laufen.
So sehen die Teeblätter dann aus der Nähe aus.
Auf dem Rückweg zur Abzweigung, fällt mir links ein Schild mit dem Hinweis auf Bienen und Erdbeeren auf.
Ich halte kurz an und schaue mir die Erdbeerpflanzen im innern des Gewächshauses an.
Die Asiaten lieben Erdbeeren und in höheren Gegenden wachsen die auch tatsächlich. Aber von der Größe und vor allem vom Geschmack her, sind die mit unseren deutschen Erdbeeren nicht vergleichbar.
Auf dem Rückweg nach Tanah Rata, ca. 5 Kilometer entfernt, gibt es noch 2 Sehenswürdigkeiten, an denen ich schon auf dem Hinweg vorbei gefahren bin. Als erstes halte ich am Cameron Tea Valley 1 an.
Es gibt dort einen Shop und auch ein Cafe, mit Tea, Kuchen und Nachtisch, sowie auch warme Speisen.
Vom Cafe aus kann man ein schönes Foto, des gesamten Geländes machen. Es ist auch möglich das Gelände zu Fuß für 4.- MYR zu erkunden bzw. eine Rundfahrt mit einem Wagen für 20.- MYR zu machen.
Ich fahre die 800 Meter weiter und komme zum Cameron Tea Valley 2. Auch hier gibt es Shop und Cafe, nur alles viel größer. Dafür aber auch viel überlaufener und der Parkplatz ist komplett (auch Busse) zugeparkt. Das Cafe wirkt mehr wie eine Kantine.
Das Cafe hat das gleiche Angebot wie der Partnershop Valley 1, aber alles ist viel unpersönlicher
Ich bestelle mir ein paar Erdbeerwaffeln mit Eis und einen Eistee, zusammen 20.- MYR (ca. 4.- Euro).
Ich bleibe noch ein bisschen sitzen und schreibe ein paar Zeilen hier weiter. Wie schon gesagt, habe ich es nicht eilig und werde heute auch nichts mehr, außer einen letzten Blick von dieser Terrasse auf die Teefelder drum herum, anschauen.
Wenn das Wetter morgen wieder so schön ist, werde ich morgen nochmal eine kleine Tour in die andere Richtung machen. Das Moped bringe ich gegen 14:30 Uhr zurück zum Vermieter. Es war vereinbart das Moped vollgetankt zurück zu bringen. Ich könnte aber das Moped auch beim Vermieter auftanken lassen, sollte ich an keiner Tankstelle vorbei kommen. So wurde es dann auch gemacht. Ich sagte, dass ich etwa 40 Kilometer gefahren bin und es wurden mir 2.- MYR (0,40 Euro) für Benzin berechnet. Ob das so richtig und korrekt war, bezweifle ich sehr. Aber ich habe es nicht hinterfragt, zumal ich die hiesigen Benzinpreise nicht kenne. Zum Abschluss bekam ich wieder meine Kaution von 100.- MYR zurück, bevor ich wieder zurück zum Apartment lief.
Am Abend gehe ich nochmals kurz raus, um eine Kleinigkeit zu Essen. Ich bummele ein bisschen herum und lauf bis zum Busterminal. Es beginnt wieder leicht zu tröpfeln und ich rette mich in diesen Burgerladen.
Der Laden ist Teil einer Kette mit dem Namen „Mb“ Marrybrown (nicht zu verwechseln mit Mc) und ich bestelle ein Jumbo Meal Combo für 22,90 MYR (ca. 4,60 Euro).
Das Menu beinhaltet einen Chickenburger, Pommes, Zwiebelringer, Hähnchenschlegel, einen vegetarischen Salat und ein Getränk nach Wahl.
Als ich fertig bin und wieder raus komme, regnet es immer noch etwas. Ohne zu naß zu werden komme ich wohlbehalten bei der Wohnung an. Noch ein bisschen Fernsehen und dann schlafe ich auch schon ein.
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